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"Geheimräte" setzen sich durch


Autor: Michael Stelzner

Untersiemau, Sonntag, 11. Oktober 2015

Die Mannschaft des Gemeinderates siegt bei der zweiten Kirchweih-Olympiade in Untersiemau, bei der auch die Integration verwirklicht wird: In jedem der vier Teams wirken zwei Asylbewerber mit.
Die Gemeinderäte gewannen als Mannschaft "Die Geheimräte" die zweite Kirchweih-Olympiade in Untersiemau. Fotos: Michael Stelzner


"Wir sind in diesem Jahr bei unserer zweiten Kirchweih-Olympiade international aufgestellt", stellten Andrea Schiele-Eberlein und Stefan Janson, die mit Daniela Werner und Pfarrer Heinrich Arnold sowie Bürgermeister Rolf Rosenbauer die Veranstaltung organisiert hatten, erfreut fest. "Es hat alles super geklappt, wir mussten uns nur zweimal treffen", erklärten die Organisatoren. Leider seien kurzfristig zwei Mannschaften abgesprungen, bedauerte Schiele-Eberlein, die die Spiele für die vielen Zuschauer erklärte und kommentierte.
In Untersiemau wird nicht nur von Integration gesprochen, sondern sie wird auch gelebt. So wurden in jede der vier Mannschaften zwei Asylbewerber, die hier leben, integriert. Mit Händen und Füßen und oft sogar mit sehr gutem Englisch wurden den Gästen die Spiele erklärt. Als Schiedsrichter fungierten Paul Kratochwill und Norbert Karbach.

Die Punkte auf der großen Tafel notierte Stefan Janson.


"Blinder" Bürgermeister

Im ersten Spiel mussten die Mannschaften mittels Pappdeckeln einen Parcours überwinden, und die Füße durften dabei nicht die Straße berühren. Dabei waren Geschick und viel Teamgeist gefragt. Teebeutel-Schleudern hieß das zweite Spiel. Dabei musste ein nasser Teebeutel mit dem Mund über den Kopf möglichst weit geschleudert werden. Beim dritten Spiel ging es um Koordination, denn die Mannschaften mussten, an den Füßen aneinander gebunden, über einen Parcours laufen. "Blind" hieß das letzte Spiel; dabei sah man Bürgermeister Rolf Rosenbauer, mit verbundenen Augen tastend, auf der Straße Steine einsammeln. Gemeinderäte gaben dem "blinden" Bürgermeister Anweisungen, wo die Steine zu finden seien.
Die neuen Einwohner aus Afghanistan und Syrien zählten die Steine und bewiesen erste Deutschkenntnisse. Am Ende lag der Bürgermeister, der 22 Steine eingesammelt hatte, auf dem ersten Platz.
Die Abordnung des Gemeinderates, die sich "Geheimräte" nannte, ging aus der zweiten Kirchweih-Olympiade als Sieger hervor. Für Platz zwei war ein Stechen zwischen dem Kirchenvorstand (KuK) und dem Jugendrotkreuz nötig. Dabei galt es, auf Anweisung Bierdeckel mit verschiedenen Körperteilen zu halten. Das Jugendrotkreuz unterlag, und so kam der Kirchenvorstand auf den zweiten und das Jugendrotkreuz auf den dritten Platz. Die Kirchweih-Jugend belegte Platz vier. Die Siegerehrung nahm Andrea Schiele-Eberlein vor.


Kirchweihbaum gestohlen!

Nach einer tollen Zeltdisco und recht kurzem Schlaf erschrak die Kirchweih-Jugend: Am Morgen des Kirchweihsamstags stellte sie fest, dass der Kirchweihbaum gestohlen worden war. Also machte man sich auf die Suche nach dem Baum - und fand ihn auch. Er war vor einer Motorradwerkstatt abgelegt, wo sich die Kirchweih-Jugend den Baum wieder holte, der dann, wie geplant, am Freizeitgelände, der wieder als Kirchweihplatz diente, von der Feuerwehr aufgestellt wurde.
Am Sonntag gab es einen Kirchweihgottesdienst, bei dem Pfarrer Heinrich Arnold seine Predigt in Reimen vortrug. Am Nachmittag war man auf die Kirchweihpredigt gespannt, bei der Kurioses und Lustiges aus dem vergangenen Jahr vorgetragen wurde.
Heute veranstaltet der Kleintierzuchtverein noch den traditionellen Hahnenschlag.