Der aus Coburg stammende Tenor Giorgio Valenta gastiert in der Titelrolle der Strauß-Operette "Der Zigeunerbaron". Das Publikum beschert dem Tenor einen ganz besonderen Empfang.
Dieser Abend auf der Waldbühne Heldritt erzählt die Geschichte einer glücklichen Heimkehr. Genauer: die doppelte Geschichte einer glücklichen Heimkehr. Sie erzählt die Geschichte von Sándor Barinkay, der in der Strauß-Operette "Der Zigeunerbaron" nach 25 Jahren zurück kehrt in seine Heimat und nach allerlei Irrungen und Missverständnissen schließlich doch im allgemeinen Happy End sein Glück findet.
Als Giorgio Valenta zurückgekehrt
Dieser Abend erzählt aber auch die Geschichte eines Sängers, der seine Heimatstadt Coburg als Jürgen Schrödel verließ und mehr als zwei Jahrzehnte später als Giorgio Valenta zurückkehrt, um eben jenen Sándor Barinkay in der Neuinszenierung der "Coburger Sommeroperette" zu verkörpern.
"Ja, das alles auf Ehr'"
Da steht er nun auf der Waldbühne Heldritt, stimmt sein Auftritts-Couplet an - und hat das Publikum schon nach wenigen Tönen auf seiner Seite: "Ja, das alles auf Ehr", das kann ich und noch mehr." Schlank ist sein Tenor, hell timbriert und sicher in der Höhe. Hinzu kommt die Bühnenpräsenz eines vielgereisten Sängers, der lange Jahre mit Tourneetheatern in Italien unterwegs war, der danach aber auch deutsche Stadttheater kennen gelernt hat und seit vielen Jahren regelmäßiger Gast bei den Festspiel in Erl ist, wo er Charakterrollen in Richard Wagners Opern verkörpert.
Eindringliches Liebesduett
Als Sándor Barinkay bringt er zudem reichlich Erfahrung mit dieser Rolle aus mehreren anderen Inszenierungen mit und agiert ebenso lebendig wie prägnant und artikuliert zudem stets mit guter Textverständlichkeit. Zu den eindringlichsten Szenen des Abends geraten seine Auftritte mit Eva-Marie Misinski als Saffi. Besonders das große Liebesduett im zweiten Akt beeindruckt das Publikum.
Bravo-Rufe
Der klangvolle singende Chor und das schwelgerisch und zugleich konzentriert agierende Orchester werden am Ende ebenso mit ausdauerndem Applaus bedacht wie das gesamte Solistenensemble und der jederzeit umsichtige musikalische Leiter Ivan Boldog. Die lautesten Bravo-Rufe aber erntet Giorgio Valenta - eine Heimkehr, die im Jubel endet.