Druckartikel: Gefeiert wird in Neustadt, wenn alles schön ist

Gefeiert wird in Neustadt, wenn alles schön ist


Autor: Berthold Köhler

Neustadt bei Coburg, Mittwoch, 15. Februar 2017

Die Arbeiten für das neue Zentrum des kulturellen Lebens in der Stadt gehen dem Ende entgegen. Der Termin für die offizielle Einweihung ist aber noch offen.
Es fehlt noch das Würdevolle: Erst wenn auch das Außengelände der "Kultur.Werk.Stadt" nicht mehr das Flair einer Baustelle hat, wird der Termin für die offizielle Einweihung samt einem "Tag der offenen Tür" festgelegt.Foto: Martin Rebhan


Wenn auch die Außenansicht noch eher den Eindruck einer Baustelle vermittelt, kommt allmählich Leben in die "Kultur.Werk.Stadt" (KWS) auf dem Gelände der ehemaligen Patzschke-Druckerei in der Bahnhofstraße. "Die Volkshochschule ist seit dem 1. Februar unser offizieller Mieter", sagte der Dritte Bürgermeister, Martin Stingl (SPD), bei einer Sitzung des Kulturausschusses. Auch die erste öffentliche Veranstaltung - ein "sehr gut besuchter" (Stingl) Vortrag des Geschichtsvereins Colloquium Historicum Wirsbergense - hat bereits stattgefunden.

Nichtsdestoweniger: Ein bisschen was bleibt schon noch zu tun in der KWS. Der Kultur-, Sport- und Städtepartnerschaftsausschuss vergab zum Beispiel erst jüngst den Auftrag für das Wegeleitsystem im Gebäude. Dieses wird von der Firma installiert, die auch die Gestaltung der Präsentationen in der künftigen Grenzinformationsstelle zur deutschen Teilung übernommen hat.

Optisch sollen die Hinweise laut Stingl als Vorsitzendem des Ausschusses den "Industriecharakter" des ehemaligen Patzschke-Gebäudes betonen. Einen langen Vorlauf, so war zumindest die Hoffnung im Kulturausschuss, möge die Errichtung des Wegeleitsystems nicht haben. Sie soll nach Angaben Stingls "zeitnah" umgesetzt werden.

Richtig feiern will die Stadt ihre "Kultur.Werk.Stadt" dann erst, wenn sich dort der Betrieb ein bisschen eingespielt hat. Auf Tageblatt-Nachfrage bestätigte Martin Stingl, dass es derzeit noch keinen Termin für eine offizielle Eröffnungsfeier gibt. Ein paar Veranstaltungen wird es im Februar bereits geben, der Umzug der Abteilung "Kultur und Sport" aus dem Rathaus hoch in die Bahnhofstraße wird voraussichtlich in den kommenden Wochen stattfinden.

Wann dann die offizielle Einweihung ansteht, vermochte Stingl noch nicht vorherzusagen - aber zumindest, wie sie stattfinden soll, kann er sich hingegen schon vorstellen: "In einem Umfeld, das eine würdevolle Feier ermöglicht." Zudem soll der Neustadter Bevölkerung mit einem "Tag der offenen Tür" die Gelegenheit gegeben werden, das neue kulturelle Zentrum der Stadt Neustadt kennenzulernen.


Neustadt setzt auf Europa

Ohne Gegenstimme beschloss der Ausschuss, dass sich die Stadt Neustadt auf den Weg nach Europa begeben wird. Seit über 60 Jahren zeichnet nämlich die Europäische Union Kommunen aus, die sich für den europäischen Einigungsgedanken stark machen. Neustadt, davon war nicht nur Martin Stingl überzeugt, sei mit seinem Charakter und seinen Städtepartnerschaften sicher sehr gut geeignet, sich den Regularien des Europapreises entsprechend selbst für eine Auszeichnung vorzuschlagen.

Ehe er die Details erläuterte, räumte Martin Stingl als Ausschussvorsitzender gleich eine Sorge aus dem Weg: "Es braucht niemand Angst haben, dass durch den Europapreis neue Stellen entstehen." Die Auszeichnung sei nämlich in verschiedene Stufen eingeteilt, wobei es bei der niedrigsten Kategorie vordringlich einmal darum gehe, die europäischen Initiativen in der Stadt für den Europäischen Rat schriftlich zusammen zu fassen. Dies sei mit dem derzeit zur Verfügung stehenden Personal des städtischen Kultur- und Sportamtes - trotz Neustadt-Treffen im Sommer - auf jeden Fall möglich.

Der finanzielle Aufwand ist über die Personalkosten abgedeckt, der Imagegewinn und die Werbung für die Stadt durch eine Auszeichnung nicht unerheblich - da riet Stingl seinen Ausschuss-Kollegen, eine Bewerbung der Stadt gutzuheißen: "Sie wäre eine sehr sinnvolle Maßnahme."


Preis - Fahne - Plakette

Nach oben ist der Weg für die Stadt beim Europapreis dann offen. Wie Martin Stingl erläuterte, kann Engagement für den europäischen Gedanken in bis zu vier Stufen gewürdigt werden. Am Ende stehe dabei der Europapreis, der allerdings pro Jahr nur wenigen Kommunen verliehen werde. Niedrigere Stufen sind die Verleihung einer Europa-Fahne sowie eine Ehrenplakette fürs Rathaus.