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Gauerstadt erstrahlt in neuem Glanz


Autor: Gabi Bertram

Gauerstadt, Montag, 22. Oktober 2012

Nach fast 15 Jahren sind die Ziele der Dorferneuerung erreicht.
Den Gedenkstein für die Dorferneuerung enthüllen (von links) Wolfgang Kießling, Gunter Müller und Gerold Strobel. Foto: Gabi Betram


Durch die Dorferneuerung ist der kleine Bad Rodacher Stadtteil zu einer richtigen Perle geworden. Ein am Samstag enthüllter Gedenkstein an der Rodachbrücke verweist auf die Dorferneuerung von 1997 bis 2012.


Mehr Wünsche als Geld


Bürgermeister Gerold Strobel (Freie Wähler) ließ die Jahre der Vorbereitung und Umsetzung noch einmal Revue passieren. Bereits 1986 wurde der Antrag für das Dorferneuerungsprogramm für Gauerstadt gestellt worden. Aber, so erinnerte Strobel: "Es gab mehr Wünsche als Geld." Erst 1994 gab es dann die erste Bürgerversammlung - mit Skepsis und Vorbehalten, aber auch mit Hoffnungen und Vorstellungen.

Gemeinsam mit dem Amt für ländliche Entwicklung wurden nach und nach Wünsche und Träume auf das Level der Machbarkeit gestellt. 1997 entstand das Förderprojekt, im gleichen Jahr lag der Anordnungsbeschluss auf dem Tisch. Nachdem sich von 1994 bis 1998 nichts Sichtbares getan hatte, wurde zunächst - sozusagen als symbolischer Startschuss - an der Kirche ein Baum gepflanzt.


Brunnen neu gestaltet


"Im Dreiklang von Bürgerschaft, Staat und Stadt", erklärte Strobel, "sind wir dann ans Werk gegangen". Die eigentlichen Akteure der Dorferneuerung seien die Bürger gewesen - indem sie Ideen, Vorstellungen und Wünsche einbrachten. Schlag auf Schlag, nur nicht ganz so hurtig, wurden die Maßnahmen umgesetzt Eine dorfgemäße Straßenbeleuchtung wurde ausgesucht und installiert, ein Kinderspielplatz an der Pfarrscheune aufgebaut.

Darüber hinaus wurden die Brunnen neu gestaltet, die Ehrenmale verschönert, ein Buswartehäuschen (das Multifunktionshäuschen heißen musste) aufgebaut und zahlreiche Begrünungsarbeiten durchgeführt. Einen "Glücksfall für die Gauerstadt" nannte Strobel die Dorferneuerung. Im Laufe der Zeit habe man die Interessen der Bürger, der Stadt und dem Amt für ländliche Entwicklung, auf einen Nenner gebracht.


Positiver Nebeneffekt



Alles, was ein Dorf braucht, hat Gauerstadt: Wirtschaft, Gewerbe, Gastronomie, Kindergarten, Kirche, lebendige Vereine und vor allem eine Bürgerschaft, die zusammensteht. Diese nämlich, erklärte Baudirektor Wolfgang Kießling vom Amt für ländliche Entwicklung in Oberfranken, sei ein überaus positiver Nebeneffekt einer Dorferneuerung. Wohl auch deshalb erweise sich das Dorferneuerungsprogramm seit Jahrzehnten als das beliebteste bayerisches Förderprogramm.


Die Warteschleife ist lang


Derzeit werden 270 Verfahren bearbeitet, davon um die 200 in der Dorferneuerung, 250 Dörfer sitzen noch in der Warteschleife. Kießling zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf in Gauerstadt: "Dank der konstruktiven Mitarbeit und der Kompromissbereitschaft aller haben wir die Ziele erreicht." Lebens-, Arbeits-, Wohn- und Umweltverhältnisse - alles habe sich sichtbar verbessert.

Baurat Joachim Heusinger (Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft) erinnerte an die vielen Aktivitäten, die von den Gauerstadtern kamen - wie beispielsweise das Aufstellen der Spielgeräte auf dem Spielplatz im Pfarrgarten. Ortsbeauftragter Gunter Müller erinnerte an Otto Großmann, der einst den Stein ins Rollen brachte. Der Erinnerungsstein übrigens stammt aus dem Coburger Land - aus Ottowind. Die Bronzetafel wurde von Steinmetz Martin Ruggaber aus Coburg gestaltet.