Gastronomie in Coburg: Lüften, reinigen, absaugen
Autor: Jochen Berger
Coburg, Montag, 17. Januar 2022
Auf welche Strategien Gastronomen in Coburg vertrauen, um in Corona-Zeiten gute Luftqualität in den Gasträumen herzustellen.
Klimaanlage, Lüftungsrechner, CO2-Ampel, Stoßlüften nach Gefühl - es gibt sehr unterschiedliche Methoden, das Thema Lüften in Corona-Zeiten umzusetzen. Wie aber halten es Coburgs Gastronomen? Vor dem Hintergrund der Entscheidung des Freistaats Bayern, die bestehende 2G-Regelung für Gastronomie-Besuche nicht zu verschärfen, kommt dieser Frage besondere Bedeutung zu.
CO2-Ampel im Einsatz
Auf die Verbindung von moderner Technik zur Überwachung und analoges Lüften setzt Tina Raab, Inhaberin der Künstler-Klause. Seit Anfang Dezember hat sie die CO2-Ampel des IT-Dienstleisters SÜC-Dacor im Einsatz. Wenn die Luftqualität nachlässt, weil der CO2-Anteil steigt, springt die Ampel von Grün auf Orange. Dann wird's Zeit für das Lüften. "Die Raucher gehen raus zum Rauchen, die anderen Gäste ziehen sich ihre Jacken und Mäntel über", sagt Raab.
Wenn der Luftaustausch abgeschlossen ist, springt die Ampel wieder auf Grün. "Bei den Gästen kommt das gut an", freut sich Tina Raab: "Es gibt niemanden, der sich gegen das Lüften sträubt." Ihre Erfahrungen sind bislang durchweg positiv: "Man merkt, die Leute wollen den Abend genießen und akzeptieren die Umstände in diesen Zeiten." Dass der Freistaat Bayern bei der 2G-Regel bleibt, begrüßt sie - selbstredend. Rund ein Drittel ihre Besucher komme spontan. Dieses Drittel würde wohl nicht mehr kommen, wenn vor dem Restaurant-Besuch noch ein Schnelltest zu absolvieren wäre.
Auch an der Hochschule genutzt
Tina Raab ist damit im Gastronomie-Bereich Vorreiterin im Einsatz der CO2-Ampel in Coburg. Die Technik sei ausgereift, versichert Andreas Kücker von SÜC-Dacor, auch im Handel gibt es schon Kunden in Coburg, daneben beispielsweise in der Hochschule sowie bei der Sprachenschule ASCO.
Regelmäßig Querlüften
Die Traditionsgaststätte Loreley in der Herrngasse vertraut dagegen noch ganz auf die rein analoge Technik des regelmäßigen Querlüftens. Immerhin verfügt das historische Gebäude an der Ecke zur Rückertstraße an zwei Seiten über zahlreiche Fenster.
In drei Stunden Luft komplett ausgetauscht
"Wir haben eine moderne Lüftungsanlage" heißt es auf Nachfrage bei Chillis am Markt. Alle drei Stunden werde auf diese Weise die Luft komplett getauscht.
Auf die Kombination aus Luftfiltern und gezieltem Lüften setzt Christine Ünsac, Inhaberin des Maccaroni in Coburg. Zwei Luftfilterapparate seien im Einsatz, die auf die Größe der Räumlichkeiten abgestimmt seien. Wenn gelüftet werde, reagieren die Gäste ihrer Erfahrung nach durchweg gelassen: "Die Gäste sind einverstanden, jeder weiß ja, weiß los ist."