Friedlicher Protest gegen die NPD in Rottenbach
Autor: Oliver Schmidt
Rottenbach, Sonntag, 09. Sept. 2012
Während die rechtsextreme Partei am Ortsrand von Rottenbach (Gemeinde Lautertal, Landkreis Coburg) ein Sommerfest feierte, setzten viele Bürger bei einem Gottesdienst ein friedliches Zeichen - gegen Hass und Gewalt, für Toleranz und Nächstenliebe.
Es war ein stilles Zeichen und dennoch ein starkes: Gut 120 Menschen nahmen am Samstag in der Rottenbacher Kirche an einem ökumenischen Friedensgebet teil - um auf diese Weise dagegen zu protestieren, dass zeitgleich am Ortsrand eine Veranstaltung der rechtsextremen NPD stattfand.
In seiner Predigt wählte Dekan Andreas Kleefeld deutliche Worte: "Wir dulden im Coburger Land keine menschenverachtenden Parolen. Wir akzeptieren die braune Soße nicht, die von den Nazis ausgegossen wird. Wir lehnen alle Formen von Extremismus, Ausgrenzung und Gewalt ab."
Die Tatsache, dass sich das Friedensgebet explizit gegen jeden Extremismus stellte, hatte übrigens dazu geführt, dass das Coburger Aktionsbündnis gegen rechtsradikale Aktivitäten ("Cara") nicht an der Veranstaltung teilnahm - die Cara-Mitglieder hätten sich einen reinen Protest gegen Rechts gewünscht.
Zu Zwischenfällen kam es am Samstag in Rottenbach nicht. Laut Schätzungen der Polizei nahmen an der NPD-Veranstaltung etwa 50 Personen teil.
Unter den Besuchern des Friedensgebets waren unter anderm auch die beiden Landtagsabgeordneten Jürgen W. Heike (CSU) und Susann Biedefeld (SPD), Bezirksrätin Elke Protzmann (CSU), Coburgs Zweiter Bürgermeister Norbert Tessmer (SPD), der Neustadter Oberbürgermeister Frank Rebhan (SPD) sowie der Lautertaler Bürgermeister Hermann Bühling (CSU).
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