Friedenswunsch schwarz auf weiß: Petition in Meeder
Autor: Gabi Arnold
Meeder, Freitag, 13. März 2015
Manche befürchten gar den Ausbruch eines Dritten Weltkriegs. In Meeder wurde nun eine Petition für "Frieden in Europa" auf den Weg gebracht. Wer will, kann mit seiner Unterschrift mitmachen.
Der Gedanke beschäftigte den Bürgermeister der Gemeinde Meeder, Bernd Höfer (CSU), seit einem Jahr. Das politische Geschehen in Europa bereitet ihm schon seit längerer Zeit große Sorgen. Mit dem Ukraine-Konflikt reifte die Idee, eine Petition für "Frieden in Europa" auf den Weg zu bringen. Nachdem der Gemeinderat Höfers Vorhaben zugestimmt hat und auch die Kirchengemeinde und das Friedensmuseum das Vorhaben unterstützen, hat Höfer am Donnerstagabend zu einer Auftaktveranstaltung in die Lernwerkstatt Frieden eingeladen.
Es kamen einige Bürgermeister aus dem Landkreis und aus dem benachbarten Thüringen und Bürger, die mit ihrer Unterschrift ein Zeichen für den Frieden setzen wollten. Das Friedensmuseum sieht Höfer als den passenden Ort, um die Petition auf dem Weg zu bringen. "Ich hege diesen Wunsch seit einem Jahr und wir als Friedensgemeinde sollten nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft blicken", sagte Höfer. Dabei sei es ihm wichtig, dass nicht nur die politischen Vertreter, sondern "Meeder insgesamt" dahinterstehe.
Insbesondere treibt den Bürgermeister die aktuelle Situation in Europa, vor allem in der Ukraine, um: "Es läuft einem eiskalt den Rücken hinunter." Mit der Unterschriftensammlung möchte er den politischen Mandatsträgern zu verstehen geben, wie die Menschen an der Basis denken, was sie bewegt und welche Ängste sie umtreiben. "Was sollen wir unseren Kindern antworten, wenn sie fragen, warum tragen diese Panzer deutsche Kennzeichen?", nannte er ein Beispiel.
Klare Forderungen
Die Forderungen der Petition sind klar formuliert: Keine militärischen Einsätze, ausgenommen humanitäre, in der Ukraine, keine militärische Unterstützung wie Waffenlieferungen für die Ukraine und, drittens, kein Nato-Beitritt der Ukraine. "Das ist das, was in meinen Augen im Moment möglich ist", sagte Höfer.
Er treffe seine Entscheidung aus dem Herzen, viele Bürger hätten sich in den vergangenen Monaten bereits eine Meinung gebildet und aus ihren persönlichen Bewegungsgründen heraus bereits eine Unterschrift geleistet, denn auch in der Gemeinde Meeder seien Flüchtlingsfamilien untergebracht. Am 7. April sollen die Listen an Bundestagsabgeordnete weitergereicht werden. "Mit der Petition", so Höfer, "möchten wir die verantwortlichen Kräfte bitten, sich ihrer historischen Verantwortung gegenüber unseren Kindern, Bürgern und einer gemeinsamen Zukunft im friedlichen Europa bewusst zu sein."
"Das geht alle etwas an"
Die Zweite Bürgermeisterin der Stadt Neustadt, Elke Protzmann (CSU). findet, dass das Thema Weltfrieden alle etwas angehe. "Mit einer Unterschrift unterstreiche ich meine Einstellung und leiste einen kleinen Beitrag zu diesem großen Thema."
Galina und Jakob Lippert sind vor 20 Jahren von Russland nach Deutschland gekommen. "Wir unterstützten die Aussagen von Bürgermeister Höfer in vollem Umfang, wir sollten aus der Geschichte lernen und alles versuchen, einen Dritten Weltkrieg zu verhindern", sagte Jakob Lippert, bevor er seine Unterschrift auf die Liste setzte.
Wie unterschreiben?