Fränkischer Theatersommer in Oeslau: Wenn Frauen den Krieg besiegen
Autor: Jochen Berger
Oeslau, Donnerstag, 23. August 2018
Wie der Fränkische Theatersommer mit seinem Gastspiel in der Domäne Oeslau mit der musikalischen Komödie "Lysistrata" kurzweilig unterhält.
Frieden schaffen ohne Waffen. Dieser Slogan klingt unverkennbar nach idealistischer Friedensbewegung. Der Gedanke, der dahinter steckt, ist freilich so alt wie die Geschichte kriegerischer Auseinandersetzungen.
Zeitlos aktuell
Ein ebenso originelles wie verblüffend wirkungsvolles Rezept zur Befriedung blutiger Konflikte verfeindeter Staaten hat der griechische Dichter Aristophanes vor fast zweieinhalb Jahrtausenden geschaffen. Mit seiner Komödie "Lysistrata" ist ihm ein bemerkenswertes Stück gelungen - auf faszinierende Weise zeitlos, wie der Fränkische Theatersommer mit seinem Gastspiel in der Domäne Oeslau beweist. Theatersommer-Intendant Jan Burdinski hatte dazu als Regisseur seiner eigenen Textfassung eine beachtlich große Schar an Mitwirkenden aufgeboten. Schließlich feiert der Theatersommer mit dieser aufwändigen Produktion sein 25-jähriges Bestehen.
Ernst und Unterhaltung
Jan Burdinski gelingt es in seiner Musical-Version mit der Musik von Hans Martin Gräber Ernst und Unterhaltung ganz bruchlos zur verbinden. Ernst ist die Ausgangslage - blutig ernst. Der Peloponnesische Krieg währt schon zwei Jahrzehnte, als die Frauen Athens und Spartas endgültig genug haben vom blutigen Treiben ihrer Männer.
Wirkungsvoller Plan
Lysistratas Plan, das kriegerische Treiben ganz ohne Waffen zu beenden, ist revolutionär einfach, aber wirkungsvoll. Sie verbünden sich zum konsequenten körperlichen Liebesentzug.