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Flugplatz-Neubau: Warten auf Gutachten


Autor: Simone Bastian

Coburg, Montag, 04. Januar 2016

In vier Wochen ist nachgebessert - sagt zumindest Willi Kuballa, Geschäftsführer der Projektgesellschaft Verkehrslandeplatz Coburg. Er geht davon aus, dass dann alle Unterlagen so vorliegen, dass der Neubau eines Flugplatzes bei Neida genehmigt werden kann.
Eine Maschine vor dem Tower am Verkehrslandeplatz Brandensteinsebene. Einige Unternehmen nutzen den Platz für den Werksflugverkehr, doch da gibt es Einschränkungen, vor allem wegen der kurzen Start- und Landebahn. Deshalb soll ein neuer Flugplatz gebaut werden, doch der Genehmigungsbehörde fehlt noch der Nachweis, dass ein sicherer Flugbetrieb bei Neida möglich ist. Foto: Simone Bastian/CT-Archiv


Es sollte eigentlich alles viel schneller gehen mit der Genehmigung eines Flugplatzbaus bei Neida. Schon die Unterlagen für den Antrag auf Planfeststellung sollten weit vor Oktober 2014 eingereicht werden. Seitdem werden sie vom Luftamt Nordbayern geprüft, und die Projektgesellschaft Verkehrslandeplatz Coburg (PGVC) war sich sicher, dass im Sommer 2015 ein Erörterungstermin stattfinden würde, dem zum Jahresende ein Planfeststellungsbeschluss folgen würde.

Doch nun befindet sich das Projekt Flugplatzbau sozusagen auf Platzrunde. Im Sommer hatte der vorzeitige Absturz gedroht, weil die Deutsche Flugsicherung (DFS) das Gelände in ihrer gutachtlichen Stellungnahme als nicht geeignet befunden hatte. Das Luftamt Nordbayern schlug der PGVC damals vor, das Verfahren gleich einzustellen.

Nach einem Gespräch mit Baerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) räumte das Luftamt die Möglichkeit ein, eine weitere Stellungnahme einzureichen, was die Eignung des Geländes angeht. Diese liege aber noch nicht vor, und deshalb werde sich das Luftamt zum laufenden Verfahren nicht äußern, hieß es am Montag.

Bis Ende Januar soll nun diese gutachterliche Stellungnahme fertig sein, sagt Willi Kuballa, der Geschäftsführer der PGVC und im Hauptberuf Rechtsdirektor der Stadt Coburg. Die Stadt ist Hauptgesellschafter der PGVC, der außerdem Unternehmen, der Aeroclub Coburg und die IHK zu Coburg angehören. Die DFS hatte das Gelände bei Neida abgelehnt, weil die Höhenzüge des Callenberger Forsts zu nahe liegen. Im Fliegerjargon heißt das "Durchdringung" - die Bergspitzen durchdringen den Luftraum. In international geltenden Richtlinien ist festgelegt, welche Höhen in welcher Entfernung und Lage zur Landebahn nicht überschritten werden dürfen. Das Gutachten solle nachweisen, dass ein sicherer Flugbetrieb trotzdem möglich sei, sagt Kuballa. Ein Sprecher der DFS hatte im September gesagt, dass viele Flugplätze wegen solcher Probleme mit Ausnahmegenehmigungen betrieben werden. Dafür sei das Bundesverkehrsministerium zuständig. Laut Kuballa ist es das Ziel, ohne Ausnahmegenehmigung weiterzukommen.

Wie lange sich das Planfeststellungsverfahren noch hinziehen wird, ist laut Luftamt offen.