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Flüchtlinge: Coburger SPD bittet die Kirchen um Hilfe


Autor: Redaktion.

Coburg, Dienstag, 02. Sept. 2014

Der Stadtverband der Sozialdemokraten wendet sich an die Religionsgemeinschaften in Stadt und Land. Sie sollten prüfen, ob sie nicht Unterkünfte für Flüchtlinge zur Verfügung stellen könnten.
Überfüllt: Weil die Zentrale Aufnahmeeinrichtung (ZAE) in Zirndorf keine Asylbewerber mehr aufnehmen kann, müssen etwa 100 Flüchtlinge vorübergehend in einem Festzelt in Nürnberg leben. Foto: David Ebener, dpa


Das Thema Verteilung der Flüchtlinge und Asylbewerber sie längst auf kommunaler Ebene angekommen, sagt Stefan Sauerteig, Vorsitzender des SPD-Stadtverbands, in einer Pressemitteilung. Schon im Zuge der vielfältigen internationalen Krisen in der Ukraine, in Syrien und im Irak und angesichts der alarmierenden Meldungen aus den überfüllten Flüchtlingsaufnahmelagern sie das Thema Asyl nun endgültig auch in Deutschland wieder in der politischen Diskussion und viel wichtiger auch im Leben der Menschen vor Ort angekommen.

Die SPD im Stadtverband Coburg bekenne sich zum Grundsatz der sogenannten Nichtzurückweisung und zur Aufnahme von Flüchtlingen, die politisch verfolgt sind oder deren persönliche Freiheit und Sicherheit aufgrund von Bürgerkriegen gefährdet ist, wie Stefan Sauerteig deutlich macht.

"Gleichwohl ist uns klar, dass diesem Bekenntnis auch die konkrete Tat folgen muss. Aus diesem Grunde möchten wir dem Aufruf von Regierungspräsident Wilhelm Wenning, der alle Hausbesitzer, die geeignete Gebäude zur Anmietung anbieten könnten, um Hilfe bittet, auch in Coburg Nachdruck verleihen", schreibt der Stadtverbandsvorsitzende weiter. Neben privaten Hausbesitzern bittet die SPD jedoch auch Religionsgemeinschaften, insbesondere die christlichen Kirchen, in der Stadt und im Landkreis Coburg zu überprüfen, ob es in ihren Räumen Möglichkeiten zur Aufnahme von Flüchtlingen und Asylbewerbern gibt.

Als gutes Beispiel könnten die hiesigen Verantwortlichen die zahlreichen kirchlichen und kirchennahen Institutionen im Bistum Würzburg heranziehen, die unabhängig vom Glaubensbekenntnis der betroffenen Flüchtlinge - nach einem Aufruf des Bischofs Friedhelm Hofmann - zeitnah umfangreiche Hilfsangebote machten.

Unter dem Motto "Coburg ist bunt", zu dem sich ein breites Bündnis aus Politik, Kirchen und vielen Menschen bekennt, sollte nach Meinung der SPD eine wohlwollende Überprüfung der Möglichkeit zur Aufnahme von Flüchtlingen und der Vollzug der Aufnahme zur Entspannung der teils menschenunwürdigen Lage in den Aufnahmelagern in Zirndorf und in Bayreuth zeitnah durchführbar sein.