FFF-Fahrraddemo in Coburg: Jugendklimakonferenz im November
Autor: Niklas Schmitt
Coburg, Freitag, 20. Sept. 2019
Am Freitag demonstrierten zahlreiche Coburger in der Innenstadt für einen Klimawandel. Dabei ging es auch um regionale Themen.
Dass die Demonstrationen für einen Klimawandel etwas Wirkung zeigen, konnte man an den Worten von Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) nach der gestrigen Demonstration ablesen. "Es freut mich, dass Fridays for Future keine vorübergehende Erscheinung ist."
Wirkung heißt erst einmal aber nur, dass die Jugendlichen von der lokalen Politik ernst genommen werden. Im November wird in Coburg eine Jugendklimaschutzkonferenz stattfinden, in der die Schüler untereinander diskutieren und ihre Forderungen auch dem Stadtrat präsentieren können.
Erfolgreicher Aufruf zur Demo
Am Freitag hatten die Organisatoren zum weltweiten Klimastreik auch in Coburg aufgerufen und explizit auch die älteren Mitbürger angesprochen. Auf über 200 schätzt einer der Organisatoren, Elias Zeltner die Teilnehmerzahl und sagt: "Heute war ein voller Erfolg."
Die Demo sei wichtig gewesen, so Zeltner, der in diesem Jahr sein Abitur gemacht hat, um zu zeigen, "dass wir hier sind und nicht weggehen." Er betonte den Mix aus allem. Die Demonstrationen hätten dazu geführt, dass sie ernst genommen werden und im November mit dem Stadtrat diskutieren können. "Mein Eindruck ist, dass der Stadtrat blockiert", sagt er.
Unterstützung gab es am Freitag nicht nur von Schulkollegen. Auf Plakaten stand "Parents" und sogar "Grandpas for future". Gemeinsam sind die Teilnehmer gegen 12 Uhr vom Marktplatz mit dem Rad gestartet und etwa 45 Minuten später wieder dort angekommen.
Neben Tessmer sprachen auch die Organisatoren und bezogen sich besonders auf Streitpunkte der Lokalpolitik, die mehr in den öffentlichen Nahverkehr investieren solle, was nicht nur dem Klima gut täte, sondern auch die ländlichen Gebiete an die Stadt bände, so Noah Meißner. "Die Verkehrswende muss bei uns in Coburg direkt passieren."
Er sprach den geplanten Neubau der Staatsstraße 2205 zwischen dem Kaeser-Kreisel im Coburger Norden und Wiesenfeld an. Dieser würde nicht mehr in die heutige Zeit passen, schließlich würde die neue Trasse durch eine noch unberührte Natur verlaufen. Wohlwissend, dass der Neubau aber die Bewohner der Stadtteile Neuses und Beiersdorf vom Durchgangsverkehr befreien würde, sagte Meißner: "Da müssen verkehrspolitisch andere Lösungen her."