Feuer in Neustadter Hochhaus! Halt - doch nicht!
Autor: Berthold Köhler
Neustadt bei Coburg, Mittwoch, 30. Januar 2013
Letztlich war der Einsatz viel Lärm um ein bisschen Rauch. Über 100 Einsatzkräfte sind am Dienstag umsonst in die Jean-Paul-Allee in Neustadt bei Coburg geeilt, weil dort in einem Hochhaus ein Feuer gemeldet wurde. Das Ausmaß der Alarmierung sorgt nun aber für Diskussionen.
Was für ein Schreck in der Abendstunde! Ein Dutzend Feuerwehrfahrzeuge hat Stadtbrandinspektor Rolf Höfner gezählt, 15 Fahrzeuge mit 70 Einsatzkräften meldete BRK-Einsatzleiter Michael Stelzner, zwei Rettungshubschrauber waren auch schon alarmiert. Alles umsonst. Es war nur ein Fehlalarm, der am Dienstagabend die Einsatzkräfte in der Jean-Paul-Allee auf Trab hielt. Zum zweiten Mal binnen weniger Tage, nachdem schon am Sonntag rund 150 Sanitäter und Feuerwehrmänner zum Hallenbad gerauscht waren, gab es Großalarm.
Der Notruf ging kurz nach 19 Uhr bei der Integrierten Leitstelle in Ebersdorf bei Coburg ein. "Rauch im siebten Obergeschoss", hieß es da, was sofort einen Großalarm auslöste. Stadtbrandinspektor Rölf Höfner tat sich am Tag nach dem Einsatz schwer, die Sache als Lappalie abzutun.
Die Art und Weise der Alarmierung wird in den nächsten Tagen auch das Thema einer größeren Nachbesprechung sein. Freilich, räumte Höfner ein, sei die Situation in der Jean-Paul-Allee auch schwierig. Auch wenn dort explizit keine "Hochhäuser" stehen. Bei Rettungseinsätzen wird nämlich nur bei Gebäuden mit neun Stockwerken aufwärts von "Hochhäusern" gesprochen, alles darunter (wie in Neustadt) nennt sich "hohes Wohnhaus". Und wenn dort etwas passiert, müssen nicht ganz so viele Rettungskräfte alarmiert werden.
Derjenige, der den Notruf abgesetzt hat, bekommt aber von keinem der Einsatzkräfte die Schuld in die Schuhe geschoben. Uwe Fuchs, Leiter der Leitstelle, erklärt: "Die Meldung über Notruf und das tatsächliche Ereignis wichen voneinander ab. Dies geschieht immer wieder, da der Meldende in eine ungewöhnliche Situation gekommen ist. Somit kann kein Vorwurf an den Melder gehen." Eine Verletzte gab es beim Fehlalarm dennoch: Eine Frau stürzte in der allgemeinen Hektik über einen Feuerwehrschlauch und verletzte sich an der Hand.