Feuer im Coburger Landratsamt: Stellvertretender Landrat spricht von "Brandanschlag"
Autor: Oliver Schmidt
Coburg, Samstag, 26. Oktober 2019
Nur einem Zufall sowie dem aufmerksamen Hausmeister ist es zu verdanken, dass eine Attacke auf das Landratsamt in Coburg letztlich glimpflich ausging. Inzwischen hat sich auch der Staatsschutz des Vorfalls angenommen.
Der stellvertretende Coburger Landrat Rainer Mattern (CSU) äußerte sich am Samstagmittag zu den Vorfällen am Landratsamt. "Ich bin bestürzt und betroffen", sagte er dem Coburger Tageblatt. Und: "Das hat eine Dimension, die nicht zu tolerieren ist."
Was war passiert? Die Polizei spricht in ihrer Pressemitteilung zwar lediglich von einem "Kellerbrand", der am Samstagmorgen "rasch gelöscht" werden konnte. Doch viele Indizien sprechen dafür, dass sehr viel mehr dahinter stecken könnte. Für Rainer Mattern war es ein "Brandanschlag" - und zudem ist es nicht die erste Gewalt-Aktion, mit der man sich am Landratsamt in jüngster Zeit konfrontiert sieht. So gab es erst vor kurzem einen Einbruch in die Behörde zu beklagen, außerdem wurden Bienenkästen zerstört und der Wasserlehrpfad beschädigt.
Diesmal nun haben unbekannte Täter das Fenster eines Büros eingeworfen. In dem besagten Büroraum befindet sich das Papierlager des Landratsamts. Einer der vielen Papierstapel, die sich dort befinden, wurde von den Tätern in Brand gesetzt.
Gegen 8 Uhr bemerkte der Hausmeister zunächst einen ungewöhnlichen Geruch und bemerkte dann eine starke Rauchentwicklung. Dass der Hausmeister an einem Samstagmorgen so früh im Landratsamt unterwegs war, lag daran, dass eine Veranstaltung der "Coburg Stadt und Land aktiv GmbH" im Landratsamt anberaumt war.
Der Hausmeister alarmierte Polizei und Feuerwehr. Als die Feuerwehr mit Atemschutzgeräteträgern den qualmenden Bereich im Landratsamt absuchte, stellte sie einen glimmenden Stapel Papier fest. Der Schwelbrand konnte gelöscht werden. Nicht auszudenken allerdings, wenn der Schwelbrand noch länger unentdeckt geblieben wäre.
Außer der Feuerwehr war auch das Technische Hilfswerk im Einsatz. Denn es galt das eingeschlagene Fenster abzusichern.
An der Gebäudeeinrichtung entstand - insbesondere aufgrund der starken Rußentwicklung - ein Sachschaden von geschätzten 25.000 Euro.