Druckartikel: Feiern - aber mit mehr Sicherheit

Feiern - aber mit mehr Sicherheit


Autor: Rainer Lutz

Neustadt bei Coburg, Montag, 09. Oktober 2017

Kinderfest, Marktfest, Konzerte - wenn in Neustadt ein Event steigt, dann künftig nicht mehr ohne ein extern eingekauftes Sicherheitskonzept.
Um für alle Fälle gewappnet zu sein, wird für das Kinderfest ein spezielles Sicherheitskonzept erarbeitet. Foto: Michael Stelzner (CT-Archiv)


Ein Unwetter, das ein Festzelt einstürzen lässt, Randale mit Sachbeschädigungen, Unfälle - es muss kein Terroranschlag verübt werden, damit die Stadt bei Veranstaltungen in die Haftung geraten kann. Um dem vorzubeugen, beschloss der Verwaltungssenat bei seiner Sitzung am Montagabend, durch einen externen Berater ein Sicherheitskonzept erstellen zu lassen.
So ein Konzept ist nicht billig. Sechs Firmen hat die Verwaltung daher angeschrieben, um Angebote einzuholen und zu vergleichen. Doch obwohl gezielt Sicherheitsfirmen ausgesucht wurden, die über gute Referenzen verfügten, war der Erfolg überschaubar. Teils kam gar keine Antwort, teils wurde zwar ein Angebot gemacht, aber nicht detailliert ausgearbeitet, berichtete Rechtsrätin Gabriele Amend. Am Ende blieb nur ein Unternehmen übrig, das ein gut zu beurteilendes Angebot unterbreitete.
Mitarbeiter der Sicherheitsfirma werden vor Ort mit den Beteiligten wie Polizei, Feuerwehr, Sanitätsdiensten und Ordnungsamt die Gegebenheiten unter die Lupe nehmen. Aufbauend auf den Erfahrungen der Kräfte vor Ort, wird dann das Konzept ausgearbeitet.


Beachtliche Kosten

Angesichts der Kosten von mehr als 16 000 Euro kamen einigen Mitgliedern des Senats doch ein paar Bedenken. Michael Weyh (FW) etwa fragte, ob es nicht die Möglichkeit gebe, bei anderen Städten "abzuschreiben", die schon so ein Konzept haben. Doch im Falle eines Falles entscheidet über eine Haftung der Stadt, ob ein von einer Fachfirma für diese Stadt erstelltes Konzept vorlag, und dieses auch so angewendet wurde, erklärte Oberbürgermeister Frank Rebhan.
Heike Stegner-Kleinknecht folgerte daraus: "Wenn ich recht verstehe - wir müssen?" Eine Feststellung, die Gabriele Amend nur bestätigen konnte.
Frank Altrichter (CSU) meinte: "Ich halte das für sehr sinnvoll, mit dem Marktfest findet das Kinderfest ja nicht nur an einem Tag statt." Als Vergleichsgröße wurde zudem die Stadt Kulmbach genannt, die ein ähnliches Konzept für ihre Bierwoche hat ausarbeiten lassen. Die Kosten waren dafür in einem ähnlichen Rahmen.
Martin Stingl (SPD) betonte noch einmal: "Wir haben ja bisher bei solchen Gelegenheiten nicht völlig konzeptlos gearbeitet". Schon bisher hat die Stadt in der Vorplanung alles mit Polizei und anderen Einsatzkräften abgestimmt. Diese Erfahrungen würden nun natürlich auch in das neue Konzept einfließen. Das einmal erarbeitete Werk nannte er eine Art "Grundkonzept", und erklärte: "Daraus lassen sich dann jeweils Kleinkonzepte für einzelne kleinere Veranstaltungen ableiten."
Das Sicherheitskonzept, so Gabriele Amend weiter, sei nicht nur auf andere Events in der Stadt übertragbar. Es sei auch fortschreibungsfähig. Es müsse also nicht jedes Jahr für das Kinderfest als Großereignis immer wieder ein neues Konzept erstellt, sondern nur das bestehende bei möglichen Änderungen in den Rahmenbedingungen angepasst werden.
Die Verwaltung sieht das externe Konzept nicht zuletzt als Schutz für die eigenen Mitarbeiter, die mit der Planung der jeweiligen Feste betraut werden. Sie dürften bei unvorhergesehenen Ereignissen welcher Art auch immer, nicht im Regen stehen gelassen werden.


Einmal Info reicht

Wenig Erfolg hatte ein Antrag, den Thomas Büchner (ÖDP) eingebracht hatte. Nachdem die Stadt Neustadt der Projektgesellschaft Verkehrslandeplatz Coburg beigetreten ist, und dies unter anderem damit begründet hat, nicht von Informationen abgehängt zu sein, möchte er regelmäßig diese Informationen öffentlich machen. Einmal im Quartal, so sieht es sein Antrag vor, solle im öffentlichen Teil der Stadtratssitzung über die Arbeit der Gesellschaft berichtet werden. Die Verwaltung ist aber der Auffassung, dass die Arbeit in dieser Gesellschaft nicht so viel so viel Stoff für regelmäßige Berichte her gibt. Einmal jährlich sollte daher ausreichen. Das sei bei anderen Beteiligungen der Stadt ähnlich.
Gerhard Korn (CSU) kam Büchner mit einem Vorschlag etwas entgegen. Man könne ja sagen, es wird einmal im Jahr berichtet. Sollte jedoch zwischenzeitlich etwas von besonderer Bedeutung in der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft passieren, dann könne zusätzlich aus aktuellem Anlass berichtet werden. Der Beschluss lautet zunächst auf einmal jährlichen Bericht.