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Familien-Café Babbel mit neuem Konzept


Autor: Christiane Lehmann

Coburg, Sonntag, 05. November 2017

Nach zehn Monaten öffnet das Familien-Café Babbel wieder. Für den Verein Domino gehört der Treff zu den wichtigen niederschwelligen Angeboten.


Joel sitzt auf dem Spielteppich und versucht die Holzschienen für die kleine Lok zusammenzustecken. Seine Mama und seine Oma sitzen am Bistrotisch um die Ecke und trinken Café. Familie Richter kommt aus Kronach und kennt das Café Babbel in der Judengasse schon seit einigen Jahren. "Seit Januar war es ja geschlossen. Es ist schön, dass wir nun wieder die Gelegenheit haben, hier zusammen zu sitzen ohne, dass Joel sich langweilt", sagt seine Mutter.
Für die Domino-Geschäftsführerin Johanna Schilling sind solche Worte Balsam. Denn es war gar nicht so einfach, einen Nachfolger für die Vorpächterin zu bekommen. Das Problem eines Familien-Cafés, das kindgerechte Preise und Angebote machen soll, sei strukturbedingt die Rentabilität: Hauptsache die Kinder können spielen und Breichen mitgebracht werden... Viel verzehrt werde in Kindercafés üblicherweise nicht.
Doch mit dem neuen Konzept von Handa und Tahsin Gemi blickt Johanna Schilling zuversichtlich in die Zukunft. Selbst Eltern von zwei kleinen Kindern wissen die beiden um die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kunden. Außerdem bringt der 39-jährige Hotelfachmann gastronomische Erfahrung mit. Acht Jahre lang leitete er das Restaurant im Möbelhaus "Mobile" in Rödental.
"Mit Spendengeldern haben wir das Café umgestaltet und die Küche wieder aufgerüstet", sagt Johanna Schilling. Neu ist unter anderem ein Pizza-Ofen. Denn die Gemis bieten neben verschiedenen Frühstücksvarianten vor allem italienische Speisen an. Pasta, Pizza und Salat - alles auch in kindgerechten Portionen - können durchgehend geordert werden. Ein Lieferservice ergänzt das Angebot. Der Mittagstisch im vorderen Bistrobereich wird bereits jetzt gut angenommen - auch ohne Kinder.
"Für uns ist das Babbel ein wichtiges Standbein", gibt Johanna Schilling zu bedenken. Dort könnten sich alle ganz zwangläufig treffen und sich über niederschwellige Angebote des Kinderschutzbundes, des KIZ und JUZ Domino sowie der koordinierenden Kinderschutzstelle informieren.
Seit 1. November ist das Café wieder geöffnet. Sowohl von der Judengasse her als auch durch den Hintereingang am Spielplatz ist das "Babbel" erreichbar. Problematisch ist es mit Kinderwagen. "Am vergangenen Freitag haben wir 15 gezählt", sagt Johanna Schilling. Die können nicht im Lokal stehen, da ja auch die Kinder dort robben und krabbeln. Der Kinderwagenparkplatz ist gleich daneben im Verwaltungsgebäude. "Wir arbeiten an kreativen Lösungen und bitten um Verständnis", sagt die Geschäftsführerin.
Das "Babbel" verfügt über 14 Tische und bietet 40 Personen Platz. Es gibt zwei Spielecken und der vordere Bereich ist so umgestaltet, dass auch eine Festtafel gestellt werden kann. Denn: Das Café kann am Wochenende für Familienfeierlichkeiten genutzt werden. Über die Modalitäten sollte man sich mit Handa oder Tahsin Gemi in Verbindung setzen. Auch Kindergeburtstage können im "Babbel" am gedeckten Tisch gefeiert werden.