Druckartikel: Fall Spachmann wird im Juni vor dem Amtsgericht verhandelt

Fall Spachmann wird im Juni vor dem Amtsgericht verhandelt


Autor: Christiane Lehmann

Coburg, Dienstag, 01. April 2014

Burkhard Spachmann, der Schulleiter des Gymnasiums Casimirianum, soll die Deutsch-Noten beim Abitur 2013 geschönt haben. Im Juni muss er sich deshalb vor Gericht verantworten.
Burkhard Spachmann Foto: CT-Archiv


Mit Spannung wird die Hauptverhandlung im Fall Burkhard Spachmann vor dem Amtsgericht Coburg erwartet. Wie angekündigt, hat der Oberstudiendirektor des Gymnasiums Casimirianum fristgemäß Einspruch gegen seinen Strafbefehl eingelegt. Das Gericht hatte ihn im Februar wegen Falschbeurkundung im Amt in 86 Fällen zu 90 Tagessätzen verurteilt und damit schuldig gesprochen. Bei einer Verurteilung zu 91 Tagessätzen hätte Spachmann bereits als vorbestraft gegolten.

Wie der Justizpressesprecher Christian Pfab auf Anfrage mitteilte, steht nun der Termin fest. Unter dem Vorsitz von RichterWolfram Bauer wird der Fall am Mittwoch, 4. Juni, um 8.30 Uhr verhandelt.

Zum Hintergrund: Burkhard Spachmann hatte die Deutschnoten im Abitur 2013 generell um einen Punkt angehoben und sich über die Zweitkorrektoren hinweggesetzt - ohne das Lehrerkollegium davon zu unterrichten. Als Vorsitzender des Prüfungsausschusses hatte er außerdem per Unterschrift bestätigt, dass das Prüfungsergebnis ordnungsgemäß zustande kam.

Nachfrage beim Ministerium

Öffentlich wurde der Fall durch eine Tageblatt-Nachfrage beim Kultusministerium, nachdem sich über Wochen hartnäckig das Gerücht in Coburg hielt, die Abiturnoten am Casimirianum seien geschönt worden. Es folgte schließlich eine anonyme Anzeige bei Gericht, die aufgrund des besonderen Hintergrundwissens des Anzeigenstellers ein Ermittlungsverfahren nach sich zog.

Das Kultusministerium wartet mit der dienstrechtlichen Würdigung den Ausgang der Gerichtsverhandlung ab, betont Pressesprecher Ludwig Unger immer wieder.