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Fällaktion im Coburger Hofgarten schafft Sicherheit


Autor: Jochen Berger

Coburg, Mittwoch, 04. Dezember 2019

Warum die Trockenheit der letzten Jahre dazu führt, dass im Coburger Hofgarten rund 40 Bäume gefällt werden.
Rund 40 Bäume müssen aus Sicherheitsgründen im Coburger Hofgarten gefällt werden. Foto: Jochen Berger


Wer in diesen Tagen den Coburger Hofgarten besucht, stößt an vielen Stellen auf gefällte Bäume. Besonders augenfällig ist dies im Bereich zwischen den beiden Pavillons und dem Naturkundemuseum.

Dort stapeln sich große Baumstämme, die bereits in Portionen zerlegt sind. Daneben finden sich große Haufen von Ästen und Zweigen, die schon fein säuberlich angeordnet sind.

Was aber steckt hinter der Aktion, die im ersten Moment an einigen Stellen fast an einen Kahlschlag denken lässt? Wer sich die gefällt Stämme genauer betrachtet, sieht vielfach schadhafte Stellen. Insgesamt rund 40 Bäume müssen aus Sicherheitsgründen gefällt werden, hatte Bernhard Ledermann als Leiter des zuständigen Grünflächenamtes im Vorfeld der Fällaktion vorsorglich erklärt. Ursache der Aktion sind die Folgen der letzten fünf Sommer.

Gravierende Folgen

"Die Sommer der letzten fünf Jahre haben uns mit Wucht erreicht" erklärte Ledermann. Lediglich das Jahr 2017 bilde eine Ausnahme. Aber die Jahre 2014, 2015, 2016 und vor allem 2018 seien extrem trocken gewesen. Dabei seien durchschnittlich rund 600 Millimeter Regen gefallen. Normal jedoch sei eine Menge von 700 bis 750 Millimetern. Im Jahr 2015 seien es gar nur 480 Millimeter und 2018 nur 400 Millimeter gewesen.

Die Folgen dieser geringen Niederschläge sind gravierend für den Coburger Hofgarten, der sich von der Veste bis zur Stadt erstreckt. Eine Reihe von Bäumen haben sehr gelitten, weil ihre Wurzeln nicht bis zum Grundwasser reichen.

Betroffen von der Trockenheit waren nach den Erkenntnissen des Grünflächenamtes auch Baumarten, von denen man es eigentlich gar nicht erwartet hätte: Buche und Spitzahorn.

Für Bernhard Ledermann sind die Konsequenzen klar: Weil vertrocknete Bäume umstürzen und Äste abbrechen können, müssen betroffene Bäume gefällt werden. Schließlich könnten Fußgänger im Hofgarten ebenso getroffen werden wie Fahrzeuge auf der Festungsstraße, die direkt am Hofgarten entlang führt.

Esskastanien für die Zukunft?

Die gefällten Bäume werden übrigens je nach Eignung zu Brennholz verarbeit oder auch zu Hackschnitzeln zerkleinert. Ersetzt werden die Bäume dort, wo sie als Einzelbestand wuchsen, durch Neuanpflanzungen. Wo ausreichend Jungwuchs vorhanden ist, wird ganz bewusst auf Anpflanzungen verzichtet Schließlich verzeichnet der Hofgarten rund 1200 Einzelbäume. Sie machen etwa die Hälfte des städtischen Baumbestandes aus, um den sich das Grünflächenamt kümmern muss.

Angesichts der sich verändernden klimatischen Bedingungen gibt es bereits konkrete Überlegungen, welche Bäume künftig für Coburg geeignet seien. Ein Kandidat ist die Esskastanie, die aus dem mediterranen Bereich stammt und gut mit intensiver Wärme und Wasser klarkomme. Zudem sei die Esskastanie widerstandsfähig bei Nachtkälte und Frost.

Wann die Arbeiten abgeschlossen sein werden, kann Ledermann noch nicht definitiv sagen: "Das hängt vom Wetter ab. Der Boden muss trocken oder gefroren sein."jb