Fährt bald wieder ein Schulbus zur Heimatringschule?
Autor: Christiane Lehmann
Coburg, Donnerstag, 28. Sept. 2017
An einer Lösung für die Grundschüler aus Beiersdorf wird gearbeitet. Kinder und Eltern müssen sich noch in Geduld üben.
So haben sich die Mütter der Grundschüler aus Beiersdorf den Ausgang der Stadtratssitzung nicht vorgestellt: Nach über vier Stunden Sitzungsmarathon verließen sie den Saal enttäuscht. Eine Lösung für die Schulbussituation ihrer Kinder wurde nicht gefunden.
"Es wird daran gearbeitet", sagte Oberbürgermeister Norbert Tessmer und verwies den Antrag der CSB auf die Einrichtung einer Schulbusverbindung von Beiersdorf an die Heimatringschule in den Geschäftsgang.
Mitte nächster Woche könnte es eine Lösung des Problems geben, tröstete Bianca Haischberger, Assistentin des OB und stellvertretende Pressesprecherin, Helene Kipke und Carmen Förtsch. Die beiden Erstklassmütter hatten kurz zuvor noch die 1475 Unterschriften an den OB übergeben - sozusagen als Beweis dafür, dass die Situation nicht nur die betroffenen Eltern auf die Barrikaden bringt.
Bis es soweit ist, muss die sechsjährige Isabel jeden Morgen mit den anderen 50 Kindern aus Beiersdorf, sowie den Erwachsenen, die um 7.40 Uhr in die Stadt fahren, den Bus nehmen. Sie hat Glück. Als Erstklässlerin darf sie sich setzen und die "großen Kinder", also die Sieben-, Acht- und Neunjährigen, müssen aufstehen und sich im Gang Platz verschaffen. "Sie stehen so dicht gedrängt, dass sie kaum umfallen können", aber es geht natürlich so gar nicht, ärgert sich ihre Mutter Helene Kipke.
Problem Gaudlitzkreuzung
Von dem Zustand überzeugten sich die beiden CSB-Stadträte Gerhard Amend und Christian Müller, in dem sie ebenfalls eine solche Morgentour im Bus mitfuhren. Daraufhin stellten sie den Stadtratsantrag, zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Schulbusverbindung für die im Stadtteil Beiersdorf wohnenden Kinder, die die Heimatringschule besuchen, einzurichten. Den Betroffenen geht es aber nicht nur um die enge und gefährliche Situation in dem Bus, problematisch ist auch die Haltestelle an der Gaudlitzkreuzung, "einer der stark frequentiertesten Bereiche in der Stadt", wie Carmen Förtsch erläutert. Die Kinder müssen dort die Ampel überqueren und zur Schule gehen. Nach der Schule laufen sie wieder zur Gaudlitzkreuzung und müssen noch etwa 20 Minuten warten bis der Bus in Richtung Beiersdorf fährt.
Wie zu erfahren war, werde darüber nachgedacht, ein provisorisches Wartehäuschen für die Kinder einzurichten. Davon sind die Eltern jedoch gar nicht begeistert. Sie verstehen nicht, weshalb nicht einfach wieder ein Schulbus eingesetzt werden kann.
Das Problem werde alle drei Jahre neu diskutiert. Bereits 2013 gab es heftige Diskussionen zu diesem Thema, erinnert sich Carmen Förtsch. Wie sie weiß, arbeite die SÜC derzeit an einer Fahrplanüberprüfung. Doch vor Herbst 2018 sei mit einer Umstellung nicht wirklich zu rechnen, meinte der Kinderbeauftragte Thomas Apfel. Er hatte sich ebenfalls stark dafür gemacht, dass der Schulbus wieder kommt. Seinen Informationen nach soll gegenüber der Tankstelle eine neue Haltestelle eingerichtet werden. Doch dazu finden noch Gespräche mit der SÜC und der Verwaltung statt.