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Ex-Profi wird Trainer bei Coburger Kreisligist


Autor: Christoph Böger

Coburg, Freitag, 02. August 2013

Der SV Hut Coburg hat einen prominenten Nachfolger für den scheidenden Spielertrainer Lars Scheler gefunden. Der Ex-Bundesligaprofi aus Neustadt leitete am Donnerstagabend das Training - und seinen Spielerpass bringt er natürlich auch mit.
Sascha Licht


Da ist dem SV Hut Coburg ein echter Coup gelungen! Denn der ambitionierte Kreisligaklub hat ab sofort Sascha Licht als neuen Spielertrainer verpflichtet. Der langjährige Kapitän des SC Weismain und spätere Zweitligaspieler übernimmt das Amt von Lars Scheler, der nach dreijähriger Tätigkeit - er stieg mit dem SV in die Kreisliga Coburg auf - überraschend seinen Abschied verkündet hatte.

Scheler trainiert künftig als Assistent von Ottmar Stahnke das B-Jugend-Bayernliga-Team des Nachwuchsleistungszentrum Coburg und soll für die Bezirksliga-Mannschaft des FC Coburg auf Torejagd gehen.


2012 Rückkehr von Baden

Lange Jahre war Sascha Licht von der oberfränkischen Bildfläche verschwunden, am Donnerstagabend leitete er bereits die erste Trainingseinheit auf der Hut.

In der Winterpause vor dem Abstieg des SC Weismain 1998 aus der

Regionalliga wechselte der schussgewaltige Offensivmann zum Zweitligisten SV Waldhof Mannheim. Nach einer weiteren Station bei Kickers Offenbach kehrte Licht nach Baden zurück und wurde dort heimisch.

Doch 2012 folgte die Rückkehr in die oberfränkische Heimat, klar dass er sich hierzulande eine neue Aufgabe als Spielertrainer suchen wolle. Der in Neustadt aufgewachsene Vollblut-Fußballer, der inzwischen wieder in der Bayerischen Puppenstadt lebt, landete beim Kulmbacher Kreisklassisten TSV Stadtsteinach. Den Kontakt hatte Ex-Profi Jörg Dittwar, hergestellt.

Doch das Engagement war nicht von Erfolg gekrönt, zwei Spieltage vor Saisonende, der Abstieg war trotz zahlreicher Neuzugänge zur Winterpause nicht mehr zu vermeiden, warf Licht das Handtuch. "Das hat in Stadtsteinach überhaupt nicht gepasst", erklärt er dazu kurz und bündig.

Mit Frau und Kindern daheim

Sascha Licht hat inzwischen seine Lebensgefährtin Laura geheiratet und zog im Sommer 2012 von Hambrücken (9000 Einwohner) nördlich von Karlsruhe nach Neustadt. Gemeinsam mit seinen beiden Kindern - Fabiene wird demnächst 18 und Marvin ist 15 - fühlt er sich in einem Haus in der Heusinger Straße wieder pudelwohl.

Seine Karriere musste der Sohn des ehemaligen Frohnlacher Haudegen Gerhard Licht aber schon mit 28 Jahren wegen einer Knorpelfraktur im Knie beenden. Doch als Sportinvalide hat ihn die Berufsgenossenschaft bis heute nicht anerkannt. Licht hat lange, vergeblich gekämpft. Der Rechtsstreit lief neun Jahre.

Nach der Knorpeloperation und seiner langen Fußballpause schnürte er die Schuhe wieder im Amateurbereich, zuletzt eben für den TSV Stadtsteinach. "Körperlich bin ich noch fit."


"Ich werde dem SV Hut helfen"

Ob er die vakante Position von Lars Scheler im Sturmzentrum des SV Hut selbst schließen wird, lässt er offen: "Das hängt auch vom Kader ab. Klar fehlt da vorne drin jetzt einer, aber das muss die Mannschaft kompensieren und sich noch steigern. Dabei werde ich ihr helfen."

Der Kontakt mit den Hutern kam über seinen Schwager Marco Schreiner zustande. Der Trainer des Kreisklassisten TSV Unterlauter vermittelte die beiden Parteien.

Michael Scheler, einst Spielleiter beim damaligen Bezirksoberligisten TSV Scheuerfeld, arbeitet im Hintergrund für den SV Hut und intensivierte die Gespräche. Seit Mittwoch ist die Zusammenarbeit mit dem Ex-Profi unter Dach und Fach.

Dass sich ausgerechnet der SV Hut Coburg den einstigen oberfränkischen Top-Fußballer angelte, mag überraschen. Aber Sascha Licht hatte nach seiner Trennung vom TSV Stadtsteinach kaum Anfragen aus seiner Heimat. Nur "zwei, drei lose Anfragen, nichts Konkretes".

So wird er ab sofort mehrmals die Woche nach Coburg fahren. Doch das macht ihm "nichts aus". Im Gegenteil: "Beim Autofahren kann ich sehr gut entspannen," sagt der Service-Techniker für Tankstellen.


Lichts Laufbahn

1978 - 1985 VfL Neustadt

1985 - 1988 Viktoria Coburg
1988 - 1994 1. FC Nürnberg (ein Bundesligaspiel)
1994 - 1995 Dynamo Dresden (ein Bundesligaspiel)
1995 - 1999 SC Weismain (Bayernliga, Regionalliga)
Januar 1999 - 2003 Waldhof Mannheim (92 Zweitligaspiele/20 Tore)
2003 - 2005 Kickers Offenbach (Regionalliga)
2005 - 2009 FC Germania Forst (Landesliga Mittelbaden, Verbandsliga Nordbaden)

2010 - 2012 FV Hambrücken

2012 - Mai 2013 TSV Stadtsteinach

Ab 1. August 2013: SV Hut Coburg