Druckartikel: "Es wird immer gefährlicher" am Bahnhof Oeslau

"Es wird immer gefährlicher" am Bahnhof Oeslau


Autor: Rainer Lutz

Oeslau, Montag, 02. Juli 2018

Bei unserer Aktion "Tageblatt unterwegs" machte Helga Geyer Bürgermeister Marco Steiner auf einige Probleme im ÖPNV aufmerksam.
Der Bahnübergang in der Kronacher Straße sollte dringend verbessert werden, findet nicht nur Helga Geyer.Ronald Rinklef


"Mit einem Fuß geht man immer auf der Fahrbahn", fasst Helga Geyer zusammen, was gerade für Senioren oder Kinder am Bahnübergang in der Kronacher Straße ein Problem darstellt. Für Bürgermeister Marco Steiner (FW) ist das nicht neu. "Wir sind seit vier Jahren mit der Bahn in Verhandlungen", erklärt er der Seniorin. Doch dort werden Zuständigkeiten immer wieder hin und her geschoben. Die Stadt bleibe aber am Ball.
Ohne einen größeren Umbau ist den Fußgängern an dem Übergang aber nicht zu helfen. Er müsste verbreitert werden, um einen ordentlich abgetrennten und ausreichend breiten Fußgängerbereich anlegen zu können. Dazu müsste aber die Schranke versetzt werden. Daher wunderte sich Marco Steiner schon sehr, als ihm die Seniorin ein Schreiben der Bahn vorlegte. Sie hatte sich höchst persönlich an die Bahn gewandt und um Abhilfe gebeten. In dem Schreiben wird ihr mitgeteilt, dass nicht die Bahn, sondern der Baulastträger der Straße für den Fußgängerübergang zuständig sei. Da es sich um eine Staatsstraße (2206) handelt, wäre das also das Straßenbauamt Bamberg mit seiner Servicestelle Kronach. "Dass das Straßenbauamt für die Versetzung einer Schranke zuständig sein soll, kann ich mir nicht vorstellen", sagt dazu Marco Steiner.
Für Fußgänger verschärfe sich das Problem zudem, weil es nur auf der Seite des Bahnhofs einen Fahrkartenautomaten gibt, bemängelte Helga Geyer weiter. Wer zum Zug auf Gleis 2 kommen muss kann da schon unter Zeitdruck geraten, wenn etwa mehrere Fahrgäste am Automaten Karten kaufen. "Und dann muss man neben den Brummis über die Gleise", sagt Helga Geyer. Ältere Menschen mit Rollator hätten dabei noch zusätzlich mit Asphaltausbrüchen und Blasen zu kämpfen. Abhilfe sei dringend notwendig. Ein zweiter Automat wäre da schon sehr hilfreich Marco Steiner versprach, die Stadt werde auf jeden Fall weiter Druck auf einen verbesserten Ausbau des Übergangs machen. Im Zuge einer so genannten Kreuzungsvereinbarung müsse sich die Stadt zwar bei bestimmten Dingen an den Kosten beteiligen, doch bauen könne sie dort nicht ohne die Bahn. Die Querung der Bahnschienen erfolgt auf der Staatsstraße, denn ein Gehweg, der von der Stadt zu unterhalten wäre, ist in dem Bereich nicht vorhanden.


Aussteigen schwierig

Nicht ganz zufrieden zeigte sich Helga Geyer auch mit dem Ein- und Aussteigen in die Fahrzeuge der Rödentaler Stadtbuslinie. Dabei sind beide eingesetzten Busse mit besonderen Vorrichtungen versehen, die das erleichtern sollen, wie Marco Steiner betonte. Die Seniorin beharrte aber darauf, erst kürzlich mit einem Bus gefahren zu sein, bei dem das nicht der Fall war. Und sie hatte Recht. "Tatsächlich wurde offenbar vorübergehend ein älterer Bus eingesetzt", fand Marco Steiner heraus.
Doch auch bei den beiden eigentlichen Rödentaler Stadtbussen gibt es noch Probleme. Etwa am Rondell vor dem Rathaus. "Da muss man die Stufe hinunter und gleich wieder auf den hohen Bordstein rauf", bemängelte die Seniorin. Das, erklärte ihr der Bürgermeister, liegt daran, dass dort eben keine gerade Bordsteinkante vorhanden ist. "Deswegen kann der Bus nicht so nah an den Bordstein fahren, dass ein direkter Übergang möglich ist", sagt er


Ausbau nach und nach

Die Stadt werde sich aber Mühe geben, die Bushaltestellen so gut es geht so auszubauen, dass die Ausstiegshilfen der Fahrzeuge möglichst gut zum Bordstein passen. Das könne aber nicht an allen Haltestellen gleichzeitig in Angriff genommen werden, bittet Marco Steiner um Verständnis, denn: "Die Stadt wendet schon 200 000 Euro im Jahr für den Stadtbus auf, da können wir nicht alles auf einmal umsetzen." Doch die Probleme seien erkannt und würden Schritt für Schritt angegangen.