Es läuft gut in Großheirath - und das ist mit Udo Siegels Verdienst
Autor: Lothar Böhnel
Großheirath, Freitag, 25. Mai 2018
Als einer kleinen Gemeinde ist es Großheirath weiterhin gelungen, kostenintensive Maßnahmen ohne neue Schulden zu stemmen.
Die Zahlen des Haushaltsplans 2018 stellte Kämmerer Marco Rothämel dem Gemeinderat in der Sitzung am Donnerstag vor. Das Beachtliche daran: Der Gesamthaushalt von Großheirath für 2018 hat ein Volumen von 9.154.320 Euro. Für dieses Jahr plant man Investitionen in Höhe von 3.323.000 Euro. Kreditaufnahmen für Investitionen und Investitionsfördermaßnahmen sind jedoch nicht vorgesehen.
Die Hebesätze der Gemeindesteuern für Grundsteuer und für die Gewerbesteuer blieben mit 360 und 380 v. H. unverändert. Im Rückblick auf das vorige Rechnungsjahr zeigte sich, dass die Einnahmen sowohl aus der Gewerbesteuer als auch aus der Einkommensteuerbeteiligung höher ausfielen, als angesetzt. Es konnte auf hohem Niveau investiert werden. Ende 2017 hatte man Rücklagen in Höhe von 1.841.469 Euro, so dass die Gemeinde entspannt ins neue Jahr gehen konnte. Der Verwaltungshaushalt wurde auf 5.139.030 Euro festgesetzt und der Vermögenshaushalt umfasst 4.015.290 Euro.
Schwerpunkte der Investition liegen auf der Generalsanierung der Turnhalle, der Dorferneuerung Rossach, der Breitbandversorgung, der Gemeindeverbindungsstraße Großheirath-Rossach, dem Gewerbegebiet Großheirath Nord/West und dem Erwerb von Bauland. Für die Finanzplanungsjahre 2019 bis 2021 sind keine Kreditaufnahmen vorgesehen. Die Straßenprioritätsliste wird weiter abgearbeitet. Bei den Ausgaben im Verwaltungshaushalt hob der Kämmerer einen Wert besonders hervor: die Personalausgaben werden straff gehalten und betragen mit 857.400 Euro nur 16,68 Prozent des Haushalts, was ein hervorragend guter Wert sei und seinesgleichen suche. Für Beamte und Gemeinderat kommt man auf 264.150 Euro, für Angestellte und Arbeiter auf 834.810 Euro.
Die Entwicklung der wichtigsten Einnahmen und Ausgaben zeigt im Vergleich zum Vorjahr nur geringe Veränderungen auf. Der Kämmerer hob nochmals die Schuldenfreiheit der Gemeinde hervor.
Bürgermeister Udo Siegel und auch die Fraktionssprecher lobten einhellig das Zahlenwerk des Kämmerers, was sein erster Haushaltsbericht nach dem Generationenwechsel im Rathaus war. Die Räte verabschiedeten einstimmig Haushaltsplan und Stellenplan 2018.
Für die Neuorganisation der Jugendbetreuung in der Gemeinde startete man eine Umfrage unter den 12- bis 14-jährigen Jugendlichen, allerdings mit einem ziemlich mageren Ergebnis. Von den 97 angeschriebenen Jugendlichen kamen nur zehn Rückmeldungen. Häufig wurde Sport gewünscht, wofür aber die bestehenden Vereine gute Angebote hätten, wie der Bürgermeister anmerkte. Im Ergebnis sei festzustellen, dass für die Errichtung von Jugendtreffs kein Bedarf bestehe und somit kein Personal angestellt werden müsse. Das Ferienprogramm möchte man zusammen mit den Nachbargemeinden angehen.
Die Teilnehmergemeinschaft Rossach kann sich an den Kosten der Neugestaltung des Vorplatzes am Gebäude "Alter Kindergarten" in Großheirath beteiligen. Der Gemeinderat gab sein Einverständnis dazu. Wie schon in einer vorherigen Sitzung besprochen, beträgt die Kostenbeteiligung 24.400 Euro, man war bemüht, einen Fördersatz von 65 Prozent mitzunehmen.
Mit dem Ausbau von bestimmten Feld- und Waldwegen soll im "Eler-Programm 2014 - 2020" die Entwicklung der ländlichen Räume als Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturräume durch an den ländlichen Charakter angepasste Infrastrukturprojekte gesichert und weiterentwickelt werden. Hierzu gehört auch die Herstellung von Feld- und Waldwegen, was die Möglichkeiten der Gemeinde und der Jagdgenossenschaften beim bisher praktizierten Ausbau übersteigt. Voraussetzung zur Förderung ist allerdings ein Konzept für die Schaffung eines Kernwegenetzes. Man hat eine Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde Untersiemau ins Auge gefasst. Unabhängig davon beauftragt man die BBV LandSiedlung mit der Erstellung eines Konzepts.
Ein Baugesuch wurde abgesegnet: die Errichtung einer Doppelgarage in Großheirath. Dem Bericht der Polizei-Inspektion zur Gesamtkriminalität war zu entnehmen, das Großheirath einen Anteil von 1,12 Prozent an allen Delikten hat. Ein Unfallschwerpunkt zeichnet sich an keiner Stelle im Gemeindebereich ab.
Zu Beginn der Sitzung übernahm Wolfgang Schultheiß die würdevolle Aufgabe, dem Gemeindeoberhaupt Udo Siegel für zehn Jahre Bürgermeister von Großheirath ein Lob und Anerkennung auszusprechen. Am 1.5.2008 trat Siegel sein Amt an. Schultheiß sagte: "Es zeigte sich, dass dies eine Aufgabe rund um die Uhr ist. Gerade in einer kleinen Gemeinde wie hier kennt jeder den Bürgermeister, und wenn alles gut läuft, gibt es Lob, genauso kommt die Kritik direkt an." So sei eben Demokratie pur, damit müsse man leben, und das Amt komme auch in die Familie. Mit einer ruhigen, sachlichen und ausgleichenden Art habe Udo Siegel viel Positives bewirkt. Udo Siegel wurde überhäuft mit Blumen und besten Wünschen für die Zukunft.