Druckartikel: Es fehlte nur noch ein bisschen Schnee in Neustadt

Es fehlte nur noch ein bisschen Schnee in Neustadt


Autor: Michael Stelzner

Neustadt bei Coburg, Sonntag, 08. Dezember 2019

Das ganze Wochenende stand Neustadt im Zeichen des Nikolausmarktes.
Der Nikolausmarkt auf dem Schützenplatz bot eine romantische Kulisse. Foto: Michael Stelzner


Das ganze Wochenende stand Neustadt im Zeichen des Nikolausmarktes, der in diesem Jahr zum ersten Mal auf den Schützenplatz stattfand, da der Marktplatz umgestaltet wird. "An mindestens einem Tag sollte man den Nikolausmarkt schon besuchen, dass ist einfach Pflicht. Man trifft dort viele Freunde und Bekannte auf einen Glühwein", betonte Steffie Griebel aus Neustadt. Auch die Atmosphäre auf dem Schützenplatz, der mit seinen farbig angestrahlten Bäumen ringsherum ein wenig Weihnachtsromantik ausstrahlt, finden Steffi Griebel und ihre Freunde sehr schön. "Mit ein wenig Schnee wäre es noch ein bisschen schöner", war die Meinung aller.

Mit zunehmender Dunkelheit strömten die Besucher auf dem Markt. Eine weitere Besonderheit war, dass in diesem Jahr die Bimmelbahn, der Neustadter Weihnachtsexpress, wie ihn einige Besucher nannten, von mehreren Haltepunkten in der Innenstadt zum Schützenplatz fuhr. Vielen gefiel besonders der viele Platz und die Tatsache, dass man an den 32 Ständen vorbeischlendern konnte.

Feierliche Eröffnung

Eröffnet wurde der Nikolausmarkt mit einem Laternenumzug, woran über 40 Kinder aus Neustadt teilnahmen und zusammen mit dem Nikolaus und dem Neustadter Christkind feierlich einzogen. Auch auf der Bühne wurde das ganze Wochenende ein sehr ansprechendes Programm von vielen Künstlern und dem Jugendblasorchester Neustadt geboten. In einem extra Zelt nahm der Nikolaus am Samstag an seinem alten Schreibtisch auch die Weihnachtswünsche der Kinder entgegen. Dabei wurde so manches Selfie mit dem Handy gemacht. Hauptsächlich Spielsachen wünschten sich die Kinder, wie der Nikolaus verriet. Justus Felber aus Rödental wünscht sich eine Ritterburg mit allem, was dazugehört. Gerne wolle er den Wunsch an das Christkind weitergeben, versicherte der Mann mit dem Rauschebart.

Die berühmten Detsch

Die Neustadter Detsch, die seit vielen Jahren von der Awo angeboten werden, sind berühmt. Viele holten sich die Detsch schon zum Mittagessen. Carsten Langguth von der Awo, der zusammen mit seinen Kollegen an den heißen Pfannen im dichten Rauch stand, sagte, am Schützenplatz fehlte die Laufkundschaft am Vormittag. Die Awo, die rund 20 Ehrenamtliche im Einsatz hat , finanziere mit dem Erlös ihr Tageskaffee. Gleich "drei Fliegen mit einer Klappe" schlug das Rote Kreuz auf dem Nikolausmarkt, die Rotkreuzler verkaufen von der Jugend selbstgemachte Badezusätze und Marmelade. Schon seit mehr als 20 Jahren ist das BRK auf dem Markt vertreten. Natürlich gab es auch wieder eine Tombola des BRK. "Wir generieren damit etwas Geld, das wir für die Anschaffung von Ausrüstungsgegenständen brauchen, außerdem ist das eine gute Öffentlichkeitsarbeit", betonte Bereitschaftsleiter Benjamin Curth, der sich den Weihnachtsmarkt auch gut im Freizeitpark "Villeneuve-sur-Lot" vorstellen könnte. Auf das 125-jährige Bestehen der BRK-Bereitschaft, das im Mai gefeiert wird, machte man mit Handzetteln aufmerksam. Innerhalb kürzester Zeit waren die 2000 Lose für die Tombola der Tschernobyl-Kinderhilfe verkauft. Es gab viele glückliche Gewinner, darunter war Mario Forkel aus Rödental, der einen großen Bären in Empfang nehmen konnte. Vorsitzender Dieter Wolf erzählte, er habe für die Nikolausmarkt-Tombola das ganze Jahr über Spenden von Firmen aus dem gesamten Landkreis gesammelt. Von Firmen aus Neustadt seien leider nur zehn Prozent der Spenden gekommen, sagte Wolf mit Bedauern. Schon seit 15 Jahren organisiert der Verein die Tombola auf dem Nikolausmarkt. Mit dem Erlös finanziert der Verein die Fahrtkosten für die Kinder aus dem radioaktiven verseuchten Tschernobyl.

Eine weitere Neuerung gab es in diesem Jahr bei der Verlosung der Werbegemeinschaft Neustadt. In diesem Jahr hatten die vielen Sternepässe nicht in die Lostrommel gepasst. Deshalb zog heuer Zweite Bürgermeisterin Elke Protzmann die Gewinnlose für Gutscheine aus einem großen Sack.