Druckartikel: Erzbischof Schick auf Luthers Kanzel

Erzbischof Schick auf Luthers Kanzel


Autor: Simone Bastian

Coburg, Dienstag, 31. Oktober 2017

Katholische und evangelische Geistliche beschwören beim Kirchenkreis-Kirchentag in Coburg die Einheit der Christen.
Erzbischof Ludwig Schick auf der Kanzel der Coburger Morizkirche. In dieser Kirche predigte auch mehrmals Martin Luther während seines Aufenthalts in Coburg 1530. Schick sprach beim Eröffnungsgottesdienst des Kirchenkreis-Kirchentags. Foto: Barbara Herbvst


Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) sprach hinterher "von einem der schönsten Gottesdienste seit langer Zeit", Coburgs Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) fand, das Jahr 2017 habe "Schwung in die Ökumene" gebracht. Evangelische und katholische Kirche setzten in Coburg 2017 zwei deutliche Zeichen: Zum einen lud Erzbischof Ludwig Schick (Bamberg) zu Jahresbeginn zum Neujahrsempfang nach Coburg. Kardinal Walter Kasper, einst Weltkirchenbeauftragter des Papstes und damit von Amts wegen Ökumeniker, rief die Christen dazu auf, Brücken zu bauen. Nun hielt der Kirchenkreis Bayreuth seinen Kirchenkreis-Kirchentag in Coburg ab, und Erzbischof Schick predigte gemeinsam mit Regionalbischöfin Dorothea Greiner.

Ihr gemeinsames Thema: Die vier "Soli", auf die sich die Kirchen schon 1999 geeinigt haben. Das Seelenheil erwächst nach christlichem Verständnis allein aus dem Glauben (sola fide), allein aus Christus (solum christum), aus der Gnade (sola gratias) und aus der Schrift (sola scriptura).
Beide Bischöfe schlossen ihre Predigtteile mit einem Appell zur Einheit der Christen. Das gemeinsame Bekenntnis zu diesen vier Soli "wird uns verändern und die Einheit der Kirche schenken. Möge es geschehen - bald!" sagte Schick. "Die Welt braucht uns gemeinsam", schloss Greiner.