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Erstklässler in Rödental präsentieren ihre Warnwesten


Autor: Rainer Lutz

Rödental, Mittwoch, 17. Sept. 2014

In Rödental fand die diesjährige Hauptveranstaltung der Aktion "Sicher zur Schule - Sicher nach Hause" statt. Für die Erstklässler bildete sie einen ganz besonderen Auftakt für ihre Schulzeit, die am Dienstag begann.
Wie toll ihre neuen Westen aussehen, zeigen die Erstklässler wie professionelle Models auf der Bühne. (Foto: Rainer Lutz)


Den Schutz der Kinder auf dem Schulweg, nennt Regierungsvizepräsidentin Petra Platzgummer-Martin "ein Thema für die ganze Gesellschaft." Sie war als Festrednerin geladen, als gestern die Erstklässler aller Rödentaler Schulen bei der zentralen Hauptveranstaltung der Aktion "Sicher zur Schule - Sicher nach Hause" mit leuchtend gelben Warnwesten für den Schulweg ausgestattet wurden.

Tatsächlich mühen sich viele um die Sicherheit vor allem der jüngsten Schüler auf dem Weg zum Unterricht und zurück. Polizei, Verkehrswacht, ADAC, die Kommunale Unfallversicherung, Elternverbände und Lehrer. Kultus- und Innenministerium haben das Thema Schulwegsicherheit groß auf ihrem Stundenplan stehen.

Alle diese Organisationen wollen präventiv, also mit Verkehrserziehung, Infoveranstaltungen und eben beispielsweise mit Warnwesten helfen, Unfälle der Kinder auf dem Schulweg zu vermeiden.

An vorderster Front tun dies Schulweghelfer. Sie sind die eigentlichen Schutzengel der Kinder. "An keinem Schulweg, der durch einen Schulweghelfer gesichert ist, gab es in Bayern je einen Unfall, bei dem ein Kind getötet wurde", betonte Petra Platzgummer-Martin.

Wenn Oberfrankens Polizeivizepräsident Werner Mikulasch von einer positiven Entwicklung bei der Zahl der Schulwegunfälle in diesem Jahr sprechen kann, dann ist das sicher ein Verdienst der Helfer in Bussen und an Schulwegen. Mehr als 30 000 von ihnen, so Platzgummer-Martin, erfüllen täglich bei jedem Wetter ihre ehrenamtliche Pflicht.

Der Freistaat ist da übrigens Spitze. "Bayern stellt allein rund die Hälfte aller Schulweghelfer", sagt Timo Payer vom bayerischen Innenministerium. 2771 von ihnen passen auf die Schüler in Oberfranken auf. Dass sie oft bei den Kindern sehr beliebt sind, weiß Rödentals Bürgermeister Marco Steiner (FW) aus eigener Erfahrung: "Wenn ich sehe wie Schulweghelfer bei Veranstaltungen von den Schülern jubelnd begrüßt werden, dann spüre ich, dass da mehr ist als an der Straße stehen", lobt der Bürgermeister.

Weiter Helfer sind willkommen

Bayern hat zwar schon eine vorbildliche Ausstattung mit Schulweghelfern. Trotzdem sind jederzeit weitere Ehrenamtliche willkommen, versichert Wolfgang Prestele, der Geschäftsführer der Aktion "Sicher zur Schule - Sicher nach Hause". Mit Plakaten wird bayernweit dafür geworben. "Wer sich interessiert, kann sich einfach bei uns im Rathaus melden", sagt Marco Steiner.

Bei allem, was schon getan wird, appelliert Polizeivizepräsident Mikulasch vor allem an die Eltern. Polizeibeamte trainieren mit Grundschülern zum Fahrradführerschein. Dafür stehen 20 Stunden zur Verfügung. Allerdings, so Mikulasch, müssen die Beamten oft feststellen, dass immer wieder Kinder noch gar nicht richtig Fahrradfahren können. Hier seien die Eltern gefragt.

Generell appellieren viele der Partner, die den Schulweg sicher machen möchten, an die Erwachsenen. Eltern seien eben das Vorbild ihrer Kinder. Sie verhielten sich aber nicht immer so, wie Mikulasch aus dem Ergebnis von Verkehrsmessungen vor Schulen folgert.

Eltern in der Pflicht

Möglichst selten möchte Sieglinde Ludwig, das Eltern ihre Einrichtung kontaktieren. Sie vertritt die Kommunale Unfallversicherung, bei der Kinder in der Schule und auf dem Schulweg versichert sind. Auch sie appelliert an die Prävention im Elternhaus. "Die Schultasche abends schon packen, in Ruhe frühstücken, Warnweste und generell auffällige Kleidung nicht vergessen, selbst ein Vorbild in Sachen Sicherheit und Toleranz im Verkehr sein", nennt sie einige Beispiele, wie Eltern dazu beitragen können, dass ihre Kinder sicher und gesund in die Schule und wieder nach Hause kommen.

Für die Rödentaler Erstklässler aus den Grundschulen in Mönchröden, Einberg und Rödental Mitte, wurde die Zentralveranstaltung von "Sicher zur Schule - Sicher nach Hause" jedenfalls zu einem unvergesslichen Auftakt für ihre Schulzeit.