Erstaufführung in Coburg: Eine Familie am Rand des Nervenzusammenbruchs
Autor: Jochen Berger
Coburg, Donnerstag, 30. Sept. 2021
Wie ein ungewöhnliches Musical am Landestheater Coburg eine "fast normale Familie" und eine psychisch kranke Mutter in den Mittelpunkt rückt.
Wie gut passen Unterhaltung und Tiefgang zusammen? Diese Frage stellt sich beim Blick auf die Eröffnungspremiere des Landestheaters mit dem Musical "Next to Normal" ("Fast Normal"). Schauspieldirektor Matthias Straub inszeniert das mit Preisen bedachte Stück um eine "fast normale" Familie am Rande des Nervenzusammenbruchs. Im Interview gewährt der Regisseur Einblick in den Probenprozess unter Corona-Bedingungen.
Als Eröffnungs-Premiere im Großen Haus präsentiert das Landestheater ein in Deutschland wenig bekanntes Musical mit dem Titel "Next to Normal". Was hat den Ausschlag gegeben für die Wahl dieses Stückes? Der Titel, der in deutscher Übersetzung "Fast normal" bedeutet?
Auf Eröffnungs-Premieren lastet immer ein hoher Erwartungsdruck - in diesem Jahr ganz besonders nach dem langen Lockdown und angesichts der Tatsache, dass dies die letzte Spielzeit im Großen Haus vor Beginn der Generalsanierung ist. Wie gehen Sie als Regisseur ganz persönlich diesem Erwartungsdruck um?
Gerade nach dem Lockdown wird das Theater neu um Anerkennung in der Gesellschaft und die Gunst des Publikums kämpfen müssen. Das erhöht natürlich den Erwartungsdruck. Gleichzeitig gibt es diesen Druck bei jeder Premiere, ob zur Eröffnung oder im Lauf einer Spielzeit. Das Theater sollte mit jeder Premiere gerade in dieser Saison immer wieder neu punkten, um allen Kritikern zum Trotz zu beweisen, wie kreativ, vielfältig und wichtig unser Landestheater in Coburg ist. Auf die leichte Schulter nimmt das im Haus niemand, denn dieser Verantwortung sind sich alle Mitarbeiter bewusst. Ich gehe einmal in der Woche Fußball spielen, da lasse ich den ganzen Druck raus - zum Leidwesen meiner Mitspieler.In zwei Sätzen zusammengefasst für jene Theaterfans, die dieses Musical nicht kennen: Worum geht es in "Next to Normal"?