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Ernestinum in Coburg könnte bald Strom produzieren


Autor: Ulrike Nauer

Coburg, Mittwoch, 11. Februar 2015

2010 hat der Stadtrat die Umsetzung eines Klimaschutzkonzeptes beschlossen. Ziel war, den Ausstoß von Kohlendioxid deutlich zu verringern. Bislang war das nicht von Erfolg gekrönt - im Gegenteil: Der CO 2 -Ausstoß ist nach dem Atom-Ausstieg sogar noch gestiegen.


Die Coburg Stadt und Land aktiv GmbH ist nun mit einem Vorschlag auf die Stadt zugekommen, wie das Ziel vielleicht doch noch erreicht werden könnte: Die Stadt könnte ihre Dachflächen für Bürger-Voltaikanlagen zur Verfügung stellen.

Wie das im Einzelnen aussehen könnte, erläuterte der Vertreter der GmbH, Stefan Hinterleitner, gestern dem Bausenat. Das Gymnasium Ernestinum wäre demnach ein geeigneter Kandidat. Auf dem Gebäude, in dem die Mittagsbetreuung untergebracht ist, wäre Platz für Photovoltaik-Elemente und es gehört der Stadt Coburg.
Nach dem letzten Änderungen im Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien (EEG) sei der Betrieb solcher Anlagen allerdings nur dann rentabel, wenn der Betreiber einen möglichst hohen Anteil der erzeugten Energie selbst nutze, so Hinterleitner. Dazu wiederum müssten Betreiber und Stromkunde identisch sein.

Eine reine Vermietung von Dachflächen, wie es in der Vergangenheit oft praktiziert worden sei, komme unter wirtschaftlichen Aspekten heute nicht mehr in Frage.

Beim Ernestinum könnte es also so aussehen, dass die Stadt Coburg die Anlage von der Bürger-Genossenschaft für 20 Jahre anmietet. Zwei Drittel des erzeugten Stroms könnte die Schule selbst nutzen, den Rest verkaufen. Dadurch könnten Investitionskosten für eine eigene Anlage von rund 115 000 Euro eingespart werden. Die Ausgaben für die Miete - laut Hinterleitner monatlich rund 780 Euro - ließen sich über den Verkauf des restlichen Stroms bestreiten.

Der Bausenat befürwortet das Projekt. So können nun grundlegende Vereinbarungen für einen Kooperationsvertrag erarbeitet werden.