Endlich ein eigenes Spielfeld
Autor: Daniela Pondelicek
Coburg, Sonntag, 23. Oktober 2016
Das noch junge Team der Coburger "Wolves" hat seinen neuen Platz auf dem Gelände des TV 1848 gleich mit einem haushohen Sieg eingeweiht.
Es ist das zweite Punktspiel, das die Rugbymannschaft des TV 1848 Coburg am Samstag absolviert. Doch dabei gibt es eine Besonderheit: Zum ersten Mal empfangen sie eine gegnerische Mannschaft auf ihrem eigenen Rugbyplatz. Die Coburger "Wolves" zeigen gegen die "Baboons" der Spielgemeinschaft Ingolstadt/Regensburg auch gleich vollen Körpereinsatz: Schon nach kurzer Zeit sind sowohl Spieler als auch die neuen Trikots voll Gras und Erde. Die Anstrengung des Coburger Teams soll sich am Ende bezahlt machen, sie lassen den Gegnern bis fast ganz zum Schluss keine Chance zu punkten und setzen sich mit 41:19 durch.
Franz Josef Roth, Trainer der "Wolves", ist mit der Leistung seines Teams sehr zufrieden. "Wir haben alles, was wir im Training besprochen hatten, gut umgesetzt", sagt er. Auf die Verteidigungsarbeit sei er besonders stolz. "Wir haben den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen." Seiner Meinung nach hätte es gar nicht besser laufen können. "Dass man gegen Ende des Spiels unachtsam wird und dem Gegner so mehr Möglichkeiten gibt, ist ganz normal. Aber dafür, dass drei unserer Spieler verletzt und somit nicht einsatzbereit waren, haben wir sehr gut dagegengehalten", erklärt Roth.
Um einen neuen Rugbyplatz anlegen zu können, habe man einen der Fußballplätze des TV 1848 umgebaut. "Finanziell sind wir dabei von unseren Sponsoren unterstützt worden", sagt der Trainer. Schwierigkeiten habe es beim Umbau nicht gegeben. "Dank der Hilfe des Vereins und unserer sehr motivierten Jugend ist alles reibungslos verlaufen", erzählt Roth. Und das Ergebnis könne sich sehen lassen. "Nun haben wir den schönsten Rugbyplatz in Nordbayern", sagt er.
Auch Jugendleiter Daniel Bätz freut sich über die neuen Errungenschaften der noch jungen Truppe. "Ich bin stolz auf das, was wir bisher erreicht haben", sagt er. An der Schule habe er den Rugbysport kennengelernt. "Das hat mir so gefallen, dass ich sofort dabei war." Seit der Gründung vor knapp eineinhalb Jahren sei er nun an Bord. "Mit dem neuen Platz setzen wir ein Zeichen", erklärt er. Vor allen Dingen wolle man den Sport in Coburg noch bekannter machen. "Nun kann man den Platz von der Straße aus sehen. Er heißt sozusagen Zuschauer und neue Mitspieler willkommen", erklärt er.
Eduard Bondarenko habe sich vor acht Monaten für das Rugbyspielen entschieden. "Mir hat die Härte des Sports, aber auch gleichzeitig der gegenseitige Respekt gefallen", sagt er. Doch auch der Zusammenhalt habe ihn überzeugt. "Zudem passt die sportliche Leistung, die gefordert wird, ganz gut zu mir", erklärt er. Er wisse genau, was er sich für den neuen Platz wünsche: "Der Platz soll uns viele Siege bringen und ganz lange erhalten bleiben."
Trainer Franz Josef Roth plant auch schon die Zukunft der Coburger Rugbymannschaft. "Jetzt, wo wir unseren neuen Platz haben, möchte ich daran arbeiten, eine Jugendmannschaft mit Zehn- bis 14-Jährigen aufzubauen", sagt er. Auch eine Damenmannschaft könne er sich vorstellen. "Die Spielweise einer reinen Frauenmannschaft ist insofern interessant, dass das gegenseitige Zupassen mehr im Mittelpunkt steht und das Spiel somit weniger körperbetont ist", erklärt er. Froh sei er darüber, dass er als Trainer auch Unterstützung von Studierenden der Hochschule Coburg bekomme. "So haben wir zwei Teammitglieder aus Frankreich, die dort schon eine Menge Erfahrung gesammelt haben und immer wieder Tipps geben können."
In diesem Jahr kann man die Coburger "Wolves" noch bei zwei Auswärtsspielen anfeuern. Im Mai 2017 finden dann drei Heimspiele in Coburg statt.