Emotionaler Abschied von Trainer Horvat
Autor: Ralph Bilek
Coburg, Sonntag, 12. Mai 2013
Der 37:30-Sieg im letzten Saisonspiel gegen Pirna wurde zur Nebensache, weil sich die große HSC- Familie vor Hrvoje Horvat verneigte. Auch wurden neun Spieler verabschiedet. Auerbach hält dank Matthias Werner die Liga.
"Wir wollten diese Partie, die nicht einfach zu spielen war, gewinnen. Das haben wir geschafft. Ich bin sonst ja nicht sentimental, aber nach diesem Abschied fällt es mir schwer, Worte zu finden. Es waren wunderschöne acht Jahre."
HSC-Trainer Hrvoje Horvat war nach dem 37:30-Sieg seines HSC gegen Pirna sichtlich bewegt. Er verließ berührt, aber stolz die Handball-Bühne.
Sein Spielführer Ronny Göhl meinte dazu: "Es war auf dem Spielfeld sicherlich nichts Weltbewegendes heute, aber es war eine tolle Verabschiedung für Cveba und die anderen Spieler. Toll, dass alle Zuschauer bis zum Schluss geblieben sind. Leider fehlte zu dieser tollen Stimmung dann nur der Aufstieg, den wir ja auswärts liegen gelassen haben."
HSC 2000 Coburg gegen
ESV Lok Pirna 37:30 (16:15)
In einem insgesamt wenig begeisternden Auftritt bezwang der HSC Coburg den ESV Lok Pirna
Die 1815 Zuschauer bekamen bereits in der ersten Viertelstunde ein Spiel zu sehen, wie man es sonst nur aus den Schlussminuten kennt, wenn die Partie entschieden ist. Ohne große taktische Zwänge ging es rauf und runter, mit vielen Konzentrationsschwächen auf beiden Seiten.
Oft ging es beim Werfen auch zu nach dem Motto - wer hat noch nicht, wer will noch mal - gerade beim HSC fehlte es oft an der letzten Konsequenz beim Torabschluss.
Raffinierte Spielzüge präsentierten auf der anderen Seite die Eisenbahner. So beim 6:9 (13.), als Jiri Havlat von der Außenposition aus den völlig freistehenden Dusan Milicevic am Kreis bediente. Bedient war zu diesem Zeitpunkt sichtbar Havard Martinsen, der von seiner Abwehr nicht nur einmal allein gelassen wurde und auch Horvat war wenig begeistert vom Spiel seiner Mannschaft.
Beim 11:11 (23.) hatte Ronny Göhl von der Strafwurflinie aus die Möglichkeit, seine Mannschaft endlich wieder einmal in Führung zu bringen, doch er scheiterte am Pfosten so dass es erst beim 13:12 (25.) zur erneuten Coburger Führung reichte.
Doch nach dem Wechsel lief es besser. Beim 19:16 (34.) waren es dann erstmals drei Tore Unterschied, wobei Horvat mehr als die halbe Mannschaft austauschte. Anstelle von Martinsen, Dobardzijev, Cehajic und Kirchner standen nun Krechel, Franke, Karapetjan und Linsmeier auf dem Feld. Der HSC-"Oldie" und Publikumsliebling führte sich mit zwei Treffern zur Begeisterung des HSC-Fan-Blockes prima ein. Noch zehn Minuten nach der offiziellen Verabschiedung stand er später vor dem Fanblock in der Westkurve und lies sich mit Linsmeier-Sprechchören feiern.
Begeisterung für die Partie wollte bei den wenigsten aufkommen, aber das war unter dieser Konstellation auch nicht zu erwarten gewesen. Die Coburg kontrollierten zwar die Partie, vermochten sich aber lange nicht abzusetzen.
Erst in der Schlussphase, in der ein Rückhandtreffer von Johan Andersson das richtige Zeichen "für die Galerie" war, gelang das. Kurioserweise ging man dann mit exakt dem gleichen Ergebnis wie vor zwei Wochen gegen Cottbus durchs Ziel. Das brachte durch die gleichzeitige Niederlage der SG LVB Leipzig gegen den GSV Eintracht Baunatal am Ende noch Rang Drei ein, mit einem um einen Zähler besseren Punkteverhältnis als vergangene Saison.
Großer Jubel in Auerbach
Sein Ziel hat auch der SV 08 Auerbach erreicht. Dank des 29:29-Ausgleichstreffers von Matthias Werner zum Endstand schafften die Oberpfälzer im "Abstiegsendspiel" gegen die HSG Gensungen/Felsberg die Punktlandung und den Klassenerhalt. Bei einer Niederlage wäre Gesungen noch vorbeigezogen. So aber gibt es in der nächsten Saison ein Wiedersehen mit den HSC-Eigengewächsen Kenny Schramm und Andi Wolf, die nach Auerbach wechseln.
Jiri Vitek: "Es sieht sehr gut aus"
Inzwischen verdichten sich die Anzeichen, dass der der 36-jährige Tscheche Jiri Vitek nächste Saison für den HSC 2000 Coburg im Rückraumspielen wird. Wie das Tageblatt bereits berichtete, soll der ehemalige tschechische Nationalspieler unmittelbar vor einem Vertragsabschluss in Coburg stehen. Angesprochen auf seine Zukunft in Coburg sagte Vitek am Samstag am Rande des Zweitligaspiels seines Bergischen HC gegen Eisenach (28:25): "Der Vertrag ist noch nicht unterschrieben, aber es sieht sehr gut aus". ct