Elterninitiative rettet Spielplatz in Wiesenfeld
Autor: Christian Dreßel
Wiesenfeld bei Coburg, Mittwoch, 28. Juni 2017
Eine Elterninitiative bringt den öffentlichen Spielplatz in Wiesenfeld auf Vordermann. Die Gemeinde übernimmt nur knapp über ein Viertel der Gesamtkosten.
Gut gelaunt toben die siebenjährige Anna und die achtjährige Nelia über den Spielplatz in Wiesenfeld, der seit Herbst letzten Jahres mit allerlei neuen Attraktionen aufwartet. "Endlich haben wir wieder einen Platz, auf dem wir zusammen spielen können", ergreift Nelia für die beiden das Wort.
Seilbahn als Prunkstück
In der Tat erstrahlt das Areal in der Nähe der Wiesenfelder Turnhalle in neuem Licht: Eine Seilbahn gehört ebenso zum künftigen Inventar wie ein Klettergerüst und eine neue Rutsche. Einziger Störfaktor ist weiterhin der Bauzaun, der das Gelände bis auf eine kleine Eingangslücke komplett einschließt. Dennoch habe sich schon viel bewegt, wie Carolin Pechauf von der Elterninitiative, die sich Ostern 2015 gegründet hat, zu berichten weiß: "Der alte Spielplatz war größtenteils marode, die Geräte in besorgniserregendem Zustand. Dort wollten wir unsere Kinder nicht spielen lassen." Es habe mehrere erfolglose Anfragen an Bürgermeister Bernd Höfer (CSU) gegeben, das Projekt Wiesenfelder Spielplatz von Seiten der Gemeinde in Angriff zu nehmen, so Andreas Walter. Walter, seines Zeichens Bauleiter im Team der Elterninitiative, ist das Unbehagen über die Umstände deutlich anzumerken. Sowohl der weiterhin stehende Bauzaun als auch die nicht gemähte Rasenfläche treiben ihm die Zornesröte ins Gesicht."Das ist einfach unbegreiflich", meint Walter. Für die Instandhaltung des Spielplatzes ist freilich die Gemeindeverwaltung verantwortlich. Zur Finanzierung steuerte diese laut Aussage von Carolin Pechauf immerhin 4000 Euro bei, der Löwenanteil von 10 000 Euro stammt aber aus Spenderhand. "Wir Eltern waren von Anfang an die treibende Kraft bei der Erneuerung der Anlage", erläutert Pechauf.
Zunächst begannen vor etwa zwei Jahren die Planungen, dabei ging es vor allem darum, welche Geräte erhalten bleiben können und welche erneuert werden müssen. An dieser Planungsphase waren zunächst sechs Familien beteiligt, die Zahl der Aktiven in der Elterninitiative steigerte sich mit zunehmendem Erfolg aber stetig. Die Zeit bis zur Fertigstellung der Anlage sei sehr intensiv gewesen, wie Pechauf stolz erklärt: "Wir sind teilweise von Tür zu Tür gegangen, um Unterschriften oder Spenden zu sammeln. Auch bei den tatsächlichen Arbeiten am Spielplatz haben wir viel Eigenleistung vollbracht." Nur dadurch hätten die Gesamtkosten vergleichbar niedrig gehalten werden können.
Auch Pechauf nimmt die Gemeinde fortan in die Pflicht: "Wir beenden unser Engagement nicht mit der Fertigstellung, aber grundsätzlich ist der Spielplatz Gemeindesache!"