Elternbeirat des Grüber Kindergartens lädt zum Büchercafé ein
Autor: Thomas Heuchling
Grub am Forst, Montag, 11. März 2013
Der Elternbeirat des Grüber Kindergartens möchte für seine Einrichtung Geld sammeln. Deshalb hat er sich etwas einfallen lassen.
Jonas mag am liebsten Bücher, die etwas mit Feuerwehren zu tun haben. Jonas ist drei Jahre alt und geht in den evangelischen Kindergarten in Grub am Forst. Seine Mutter Yvonne Rose hat gerade mehr als eine Bücherkiste zu Hause rumstehen. Sie ist im Elternbeirat des Kindergartens und organisiert gerade das erste Grüber Büchercafé. Am kommenden Sonntag können große und kleine Leseratten zwischen 14 und 17 Uhr ins "Haus der Begegnung" kommen und dort günstig Bücher aller Genre kaufen. Die Einnahmen gehen zu 100 Prozent an den Kindergarten.
Aber bevor das Café starten kann, müssen genug Bücher gespendet werden. "Wir nehmen Bücher für Kinder und für Erwachsene", sagt Rose, die zu Hause schon selbst fünf Kartons zusammengestellt hat.
Bücher sind teuer
Aber jetzt geht sein Wunsch noch nicht in Erfüllung. Heute hören er und rund 20 weitere Kinder die Geschichte der "kleinen Raupe Nimmersatt". "Die Raupe ist gerade Thema in einigen unserer Gruppen. Wir wollen den Kindern so den Weg von der Raupe bis zum Schmetterling erklären", sagt die Leiterin des Kindergartens, Kerstin Freitag. Die Kinder sitzen auf Tischen, kleinen Stühlen oder dem Boden und Yvonne Rose beginnt zu lesen. Die Raupe in der Geschichte frisst sich durch Früchte und allerhand Essbares. "Satt war sie immer noch nicht", sagen die Kinder im Chor - diese Geschichte haben sie schon mehr als einmal gehört.
"Kinderbücher sind sehr teuer. Das Buch mit der Raupe kostet neu zwischen 15 und 20 Euro. Beim unserem Café können Eltern auch tolle Bücher für ihre Kinder mit nach Hause nehmen", erklärt Rose. Den Preis können die Käufer selbst vorschlagen. Von 50 Cent bis zu mehreren Euro ist jeder Betrag möglich. "Den endgültigen Verkaufspreis handeln wir dann aus. Jeder kleine Betrag ist wichtig, weil er für den Kindergarten ist", sagt Rose.
Jonas kramt derweil in einer großen Kiste voller Bücher. Denn der Kindergarten ist eine von mehreren Stellen in Grub, wo Bücherspenden noch bis Freitag abgegeben werden können. Nach einer Weile hält Jonas ein rosa Buch in der Hand - aber nur kurz. Denn es sind keine Löschwagen drin. "Alles was rosa ist wandert direkt zu seiner Schwester", sagt Rose. Die heißt Julia, ist fünf Jahre alt und ihr Lieblingsbuch ist "Ein Schloss für die Prinzessin".
Gemeinsam mit Yvonne Rose sind 14 Mütter und Väter des Elternbeirats an der Organisation für das Büchercafé beteiligt. Einen Flyer hat Rose selbst entworfen, den Ausdruck und das Verteilen übernehmen alle Eltern aus dem Beirat gemeinsam. Neben Büchern gibt es am Sonntag auch Kuchen und Kaffee sowie eine Kuschelecke, in der Kinder spannenden Geschichten lauschen können. "Auch der Erlös aus dem Verkauf des Kuchens und des Kaffees geht an den Kindergarten", sagt Rose.
Da der Elternbeirat das Büchercafé komplett eigenständig durchführt, kann er auch über die eingenommenen Gelder entscheiden. "Unser Kindergarten kann Geld immer gebrauchen", sagt Kerstin Freitag und fügt hinzu: "Der Elternbeirat probiert viel Neues aus, dass ist super. Die Idee mit dem Büchercafé finde ich klasse." Wenn nicht alle Kinderbücher am Sonntag verkauft werden, dann ist das nicht so schlimm. "Von den Büchern, die übrig bleiben, kommen auch einige in den Kindergarten", sagt Rose. Da ist dann bestimmt auch ein Feuerwehrbuch für Jonas dabei.