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Elsa unter der Lupe des Denkmalschutzes


Autor: Rainer Lutz

Elsa, Donnerstag, 07. November 2013

Was war, was ist und was könnte werden? In Elsa läuft die Vorbereitungsphase der Dorferneuerung an. Erster Schritt ist eine denkmalpflegerische Erhebung zur Dorfentwicklung.
Architekt Klaus Herta (links) erläutert einen Ortsplan von Elsa. Foto: Rainer Lutz


Der Weg in das Verfahren zur Dorferneuerung beginnt in Elsa mit einem ungewöhnlichen Schritt. Architekt Klaus Herta erarbeitet einen denkmalpflegerischen Erhebungsbogen. Von den frühesten Aufzeichnungen bis zum heutigen Erscheinungsbild soll damit die Entwicklung des Dorfes dokumentiert werden. Das Ergebnis dient dann als Grundlage für die Planung des Amts für ländliche Entwicklung bei der Dorferneuerung.

"Die Analyse soll Klarheit schaffen, wo denkmalpflegerisch empfindliche Bereiche innerhalb des Untersuchungsgebietes bestehen, damit im Fortgang der Planung diesen Bereichen besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden kann,", erklärt Michael Ullwer vom Amt für Ländliche Entwicklung in Oberfranken. Eine auf die kulturgeschichtliche Entwicklung des Dorfes bezogene Bestandsaufnahme, nennt er das, was Herta erarbeiten soll.

Das denkmalschützerische Interesse zahlt sich aus.

Immerhin trägt das Landesamt für Denkmalpflege deswegen ein Drittel der Kosten für die Erhebung, die insgesamt mit 5000 Euro veranschlagt wird. Hauptfinanzier ist aber die Stadt Bad Rodach, deren Stadtteil Elsa ist. Bürgermeister Tobias Ehrlicher (SPD) ist es das Geld wert: "Wenn das Dorf das möchte, ist es doch sicher ganz spannend das alles zu erfahren. Es kann eine ganz interessante Sache für die Dorfgemeinschaft sein."

Für jedes Anwesen soll der Architekt ein Datenblatt anlegen. Aktuellen Fotos sollen dabei falls vorhanden historische Bilder gegenübergestellt werden. Gesammelte Daten und eine Beschreibung zum Gebäude helfen später bei der Einordnung etwa als denkmalschützerisch wertvolle Substanz.

Eine Beschreibung dieser Arbeit brachte Armin Knauf ins Nachdenken. "Eigentlich haben wir so etwas ähnliches schon für das Jubiläum gemacht", erinnert er sich. 1317 wurde Elsa erstmals urkundlich erwähnt, obwohl es gewiss älter ist. 1992 wurde also das 675-jährige Bestehen gefeiert. "Das war damals eine ganz schöne Arbeit, alle mussten überzeugt werden, dass sie mitmachen", erinnert sich Knauf. Doch schließlich lieferte jede Familie das älteste Foto ab, das von ihrem Haus zu finden war und dazu immer ein aktuelles. Ein idealer Fundus für Herta, den Armin Knauf auch wenige Minuten später sauber abgeheftet in einem Ordner präsentierte.


Präsentation geplant

Anfang des kommenden Jahres soll es eine Präsentation der Ergebnisse geben, die Klaus Herta in den kommenden Wochen noch zusammenträgt. Noch steckt er mitten in der "Beweisaufnahme" doch eine Erkenntnis hat er schon gewonnen: "Das ist eine spannende Angelegenheit, Elsa, das habe ich schon festgestellt."

Die Erhebung ist einer der ersten Teile in der Vorbereitungsphase der Dorferneuerung. Wie bei solchen Verfahren üblich, werden die Bürger durch einen Arbeitskreis in die Planung eingebunden. Die fertigen Pläne müssen dann eingereicht werden. Wenn eine Förderzusage da ist und die Stadt über die nötigen Eigenmittel verfügt, geht es an die Umsetzung. Das allerdings, weiß Bürgermeister Tobias Ehrlicher, wird wohl noch ein paar Jahre dauern.