Coburg: Hildegard Mogalle hat 80 einsame Coburger zum Weihnachtsessen eingeladen
Autor: Wolfgang Desombre
Coburg, Donnerstag, 27. Dezember 2018
Hildegard Mogalle organisierte auch heuer wieder den Heiligen Abend in gemeinsamer Runde.
"Zusammen ist man weniger alleine". Hildegard Mogalle hatte im Namen des Mittagstisches der Diakonie und der evangelische Kirchengemeinde St. Moriz wieder mehr als 80 Alleinstehende und solche, die nicht alleine bleiben wollen, am Heiligabend ins Haus Contakt eingeladen.
Das Anliegen von Hildegard Mogalle war auch in diesem, den traditionellen Weihnachtsabend nicht wie sonst üblich alleine zu Hause zu verbringen, sondern in der Gemeinschaft das Fest Jesus zu feiern. Gemeinsam Singen, Geschichten hören und dazu noch ein leckeres Menü genießen, gehören zu so einem "Geburtstagsfest" einfach dazu, sagte die Gastgeberin.
Hildegard Mogalle organisiert seit vielen Jahren diesen besonderen Abend und verzichtet selbst darauf mit ihrer Familie daheim zu feiern. Für Ehemann Rudi und die beiden Töchter Maren und Mira ist es mittlerweile selbstverständlich am Heiligen Abend mitzuhelfen. Natürlich müssen dabei alle nicht auf Geschenke verzichten, denn die Bescherung findet einfach ein paar Stunden vorher statt.
Das "Fest für Einsame" ist nahezu eine "One-Women-show". Hildegard Mogalle organsiert nicht nur den Abend, sondern arbeitet die "To-do-Liste" bereits Monate vorher ab. Dazu gehört natürlich auch das Akquirieren von Spenden. "Ohne diese Gelder wäre eine solche Veranstaltung mit fast 100 Gästen nicht möglich", berichtete die Organisatorin. In diesem Jahr gab es für jeden Gast das gleiche Geschenk - eine Weihnachtstüte, reichlich gefüllt mit Brot, Käse und Wurst von heimischen Händlern. Selbst Eis für den Nachtisch wurde gespendet.
In die Helferschar hatte sich in diesem Jahr die Familie Rauscher eingereiht. Obwohl Ulrike Rauscher an diesem Tag ihren Geburtstag feierte, sei sie als wirkliches "Christkind" gerne dabei. Die Familie komplettierte Tochter Anna-Lena, Sohn Max und Ehemann Werner. Max studiert Architektur und ließ es sich nicht nehmen mit Rudi Dengelgut 200 Klöße zu formen. Und es dauerte auch nicht lange, da hatte der Student "den Dreh" raus und ließe die "Rutscher" ins heiße Wasser gleiten.
Wenn er einmal sich nicht um seine Patienten kümmern muss, dann engagiert sich Dirk Sinß ehrenamtlich am Heiligen Abend. Er habe einfach nichts anderes vorgehabt und deshalb wollte er an diesem besonderen Abend im Jahr die Gäste umsorgen. Vor dem Festabend hatte Uta noch als Messnerin im Ernst-Faber-Haus ihren Dienst verrichtet. Den Abend im Haus Contact beschreibt sie als "segensreiche Einrichtung". Mit so viel Liebe und Hilfsbereitschaft würde sich Hildegard Mogalle um "ihre" Gäste sorgen. Uta war zum dritten Mal am Heiligen Abend dabei und findet diese Zeit genau richtig, um zu entspannen.
Adelheid Nix kam diesmal mit ihrer Enkelin. Sie sei von Anfang an dabei und habe sogar das Fest noch im oberen Stock in einem kleinen Saal erlebt, erzählte sie. Enkeltochter Sonja arbeitet in München, verbringt jedoch das Weihnachtsfest in Coburg. "Wir wollen beide einen unterhaltsamen Abend genießen", versprach Sonja ihrer Oma.