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Eine Suppenküche für Coburg


Autor: Oliver Schmidt

Coburg, Sonntag, 07. Dezember 2014

Die evangelische Bürgerstiftung "leben + weitergeben" hilft bei der Finanzierung des Projekts der Ehrenamtsbörse St. Moriz und der Diakonie. Auch das Coburger Herzogshaus ist ein Förderer. Der Start ist für den 7. Februar in der Metzgergasse geplant.
Nur wenige Meter vom Marktplatz entfernt, in der Metzgergasse 13, befindet sich das "Dialog"-Büro der Diakonie. Hier soll ab Februar 2015 auch die Coburger Suppenküche ihr Domizil haben. Fotos: Oliver Schmidt


Wer Geburtstag hat, bekommt meist Geschenke. Bei der evangelischen Bürgerstiftung "leben + weitergeben", die ihr zehnjähriges Bestehen feierte, war es anders herum. Die Jubiläumsfeier am Samstagabend im Haus Contakt wurde auch für die 2014er Ausschüttung der Stiftungserlöse genutzt. Geld gab es für sieben Projekte, die zugleich sehr gut deutlich machten, auf welch vielfältige Weise die Bürgerstiftung das evangelische Leben in Coburg fördern kann.

Der größte Betrag - 2000 Euro - fließt in ein Projekt, das die Ehrenamtsbörse der Kirchengemeinde St. Moriz zusammen mit der Diakonie vorbereitet: In Coburg wird es ab dem 7. Februar 2015 eine Suppenküche geben!
Geplant ist, dass die Suppenküche immer samstags von 11 bis 14 Uhr geöffnet hat. Angeboten wird eine Suppe zum symbolischen Preis von einem Euro.

"Wir wollen aber, dass an diesem Ort alle Menschen zusammen kommen", erklärte Hildegard Mogalle von der Ehrenamtsbörse. Sprich: nicht nur Bedürftige. "Und wer mehr Geld besitzt, kann auch gerne mehr als nur diesen einen Euro bezahlen!"

Die Rahmenkosten sind zwar gering: Bei den Räumlichkeiten handelt es sich um das "Dialog"-Büro der Diakonie in der Metzgergasse 13. Das Personal besteht aus Ehrenamtlichen der Ehrenamtsbörse. Doch weil noch niemand wissen kann, wie das Angebot angenommen wird und wie viele der etwas Besserverdienenden dann auch tatsächlich etwas mehr bezahlen, ist die finanzielle Kalkulation schwierig. "Umso mehr sind wir dankbar über den Zuschuss der Bürgerstiftung, der uns fürs erste Jahr ein Polster schafft", sagte Hildegard Mogalle. Ein weiterer Förderer der Suppenküche ist die Stiftung der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha'schen Familie.

Die weiteren Stiftungsausschüttungen verteilen sich wie folgt: 800 Euro bekommt die Ejott, um die Fortbildung ehrenamtlich engagierter Jugendlicher zu ermöglichen. Mit 800 Euro wird in der Katharina-von-Bora-Gemeinde der Einbau einer Küche im Gemeindehaus unterstützt. 600 Euro bekommt St. Markus, um sich Stellwände anzuschaffen, die in der "Betthupferlkirche" und im Konfirmandenunterricht eingesetzt werden. Mit 500 Euro wird ein Gemeindeentwicklungsprozess in Heilig Kreuz unterstützt. Über 300 Euro freut sich die Gemeinde St. Johannes, um eine Finanzlücke zu schließen, die bei der Erstellung ihrer Festschrift aufgetaucht ist.

1700 Euro gehen an das stiftungseigene Projekt "Kinder entdecken Kirche". Vier Kinderkirchenführer sind bereits entstanden, weitere sind schon in Planung.

In einem Grußwort lobte OB Norbert Tessmer (SPD) das Wirken aller Ehrenamtlicher in der Stiftung als "tolles Beispiel für bürgerschaftliches Engagement". Festredner des Abends war der Vorstandssprecher der HUK Coburg, Wolfgang Weiler. Er beschäftigte sich mit der langen Historie von Stiftungen und blickte optimistisch in die Zukunft: "Ich bin zuversichtlich, dass Menschlichkeit ein prägendes Motiv unserer Gesellschaft bleibt." Der Bürgerstiftung dankte er für ihr "nützliches Tun für Coburg".

Kontakt Die Bürgerstiftung kann durch Geldspenden unterstützt werden auf das Konto 9200 1890 bei der Sparkasse Coburg-Lichtenfels, BLZ 783 500 00 oder auf das Konto 869 260 bei der VR-Bank Coburg, BLZ 783 600 00. Weitere Informationen auch unter www.leben-weitergeben.de. Stiftungsvorsitzende ist Heidi Schülke, Telefon 09561/ 29511.