Eine Halle für den ganzen Anger
Autor: Simone Bastian
Coburg, Mittwoch, 16. März 2016
Die Messe 2015 wurde abgesagt, weil der Neubau der Dreifachturnhalle am Anger anstand. Nun beginnt der Bau. Was das für die Oberfrankenausstellung bedeutet.
Es hätte natürlich alles schneller gehen können: Bau der neuen Dreifachturnhalle auf der Benno-Benz-Sportanlage in den Jahren 2013/2014, Abriss der Dreifachsporthalle am Anger (Schützenstraße) 2015. So lautete einmal die Planung, und deshalb verkündete Peter Kinold im Januar 2015, dass es keine Oberfrankenausstellung 2015 geben werde. Erst wieder 2016.
Dabei bleibt es, Hallenbau hin oder her. Der Spatenstich ist am heutigen Donnerstag, bis Herbst ist die neue Sporthalle gewiss nicht fertig - aber das beeinträchtige ja den Anger nicht, sagt Edgar Rebhan, der zuständige Projektleiter für die Oberfrankenausstellung bei der Kinold-Ausstellungsgesellschaft. Was die Ausstellung gefährdet hätte, wäre ein Abriss der alten Angersporthalle gewesen. Denn dann, so Rebhan, wäre bestimmt ein Teil des Angers gesperrt worden, und damit hätte die Oberfrankenausstellung zu wenig Platz gehabt.
Peter Kinold verweist darauf, dass er die Verträge für die Messen immer schon 18 Monate vor dem Termin schließt. Zum fraglichen Zeitpunkt - also im März 2014 - habe die Stadt nicht garantieren können, ob der Anger im Oktober 2015 frei ist. Er habe noch einige Monate abgewartet, aber sich dann für die Verschiebung entschieden, sagt Kinold.
Nur noch vier Tage Ausstellung
Die Oberfrankenausstellung kommt nun mit einem Jahr Verspätung wieder und mit einem neuen Konzept: Nur noch vier Tage, von Donnerstag bis Sonntag (13. bis 16. Oktober), und alle Aussteller unter einem Dach. Rebhan und Kinold kommen nachgerade ins Schwärmen bei der Beschreibung der Messehalle, die fast den gesamten Ketschenanger überspannen soll: 50 Meter breit, 125 Meter lang, 14 Meter hoch, mit einem 40 Meter breiten Anbau, der aus der rechteckigen Halle eine L-förmige macht. Es gebe nur zwei derart große Hallen, und beide habe Kinold-Messen im Oktober gebucht, sagt Rebhan - einmal für Hof, einmal für Coburg. Gebaut werden die Hallen übrigens von einem Hersteller in Bad Königshofen.Im Internet läuft die Werbung für die 78. Oberfrankenausstellungbereits. Rebhan zufolge melden sich wöchentlich mehrere interessierte Unternehmen, er habe auch schon zahlreiche Zusagen. Die kürzere Dauer - vier Tage statt neun - komme den Wünschen vieler Aussteller entgegen. Doch die Messe speckt nicht nur zeitlich ab, sie soll auch thematisch enger gefasst werden. "Wir werden nicht mehr alles von A bis Z haben, und keine fünf Dampfreiniger mehr", sagt Kinold. "Bauen, Wohnen, Energie ist ein Themenbereich, ein weiterer Reise und Freizeit, alles, was zum Haushalt gehört, Medizin, Gesundheit, Wellness, Fitness", listet Peter Kinold auf. Diese Bereiche sollen klar voneinander getrennt werden, als "Messen in der Messe". Überhaupt müsse alles "schicker und interessanter" werden.
Rahmenprogramm steht schon fest
Auch die Landwirtschaft wird vertreten sein, allerdings nicht mehr mit einer Tierschau, wie Kinold sagt. Regionale Produkte werden hier den Schwerpunkt bilden. "Das läuft in Coburg, aber nicht in Hof." Die Messekonzepte würden an jeden Standort angepasst. Kinold zeigt sich da auch selbstkritisch: Die neun Tage lange Oberfrankenausstellung mit mehreren kleineren Messehallen auf dem Anger sei am Ende auch für das Publikum nicht mehr attraktiv gewesen. Ganz hat er sich freilich noch nicht von den Neuntagemessen verabschiedet: In Passau, sagt Kinold, sei eine kürzere Ausstellung wegen des großen Besucherandrangs und der Aussteller aus drei Ländern gar nicht möglich.Mit der Resonanz bei den Ausstellern zeigen sich Kinold und Rebhan zufrieden. Auch das Rahmenprogramm für die vier Tage steht schon fest. Der Donnerstagabend soll den Ausstellern gehören, für Freitagabend ist eine Glamrock-Party mit Band geplant, und am Samstag soll der Bauernverband wie gewohnt sein Kreiserntedankfest auf der Oberfrankenausstellung feiern können.