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Eine grellbunte, fröhliche Frauenschar feierte in Creidlitz


Autor: Gabi Arnold

Coburg, Freitag, 28. Februar 2014

Sie haben aus der Not eine Tugend gemacht: Weil das Ausweichquartier den Damen des TV-Weiberfaschings gefallen hat, wollen sie die närrischen Feste künftig im Creidlitzer Schützenhaus veranstalten.
Einfach und wirkungsvoll waren die Smileys-Kostüme dieser Damen.  Fotos: Gabi Arnold


Seit Jahren feiert der TV48 Coburg seinen Weiberfasching im Gasthaus "Schwarzer Bär" im Stadtteil Beiersdorf. Diesmal nicht. Wegen einer politischen Veranstaltung mussten die "Weiber" ausweichen. "Das hat uns geärgert", sagt Hildegard Schob, die mit Sigrid Pollach seit Jahren darüber wacht, dass sich kein Mannsbild unter das närrische Weibervolk mischt.

Die Organisatorin Jutta Diwisch musste einen neuen Veranstaltungsort suchen und hat diesen im Creidlitzer Schützenhaus gefunden. Dies soll künftig so bleiben. Ob nun Beiersdorf oder Creidlitz: Die Frauen hatten das Zepter in der Hand, feierten, schunkelten und tanzten in die Nacht - ohne Männer, versteht sich. Fast, denn die Band "Franken-Duo-Mix" sorgte für musikalische Stimmung. Hannelore Franke, Ehrenpräsidentin und Urgestein des Weiberfaschings, trat diesmal als Himmelsbotin in die Bütt und hatte - wie könnte es anders sein - die Männer im Visier ihrer Rede.



Schützen und Weiber

Sie freute sich, dass die Schützen nun die Weiber kennenlernen. "Die Schützen müssen zwar vor der Türe bleiben, aber das macht nichts. Was nützt die Flinte am Rücken, wenn sie vorne nichts haben?" Ja, den Männern bot Hanne Franke mit spitzer Zunge Paroli, da wird auch Coburgs amtierender OB nicht verschont. In der Politik seien eh nur Männer, die nur blöd redeten, zum Beispiel verzichte das "Norbertla" auf Urlaub und Geld. "Das ist das Beste, was er in seiner Amtszeit erzählt hat."

Das Wahlprogramm der Coburger OB-Kandidaten zog (B)engel Hanne durch den Kakao. Die Itz werde zum Vergnügungspark und der ehemalige Schlachthof ein FFK-Erholungsbad. Mit dem "Idis-Ahoi"- Schlachtruf begann schließlich die Party.

Frauen aus der ganzen Region

Die Weiber kamen wieder aus der Region, aus Thüringen, Schweinfurt und dem Landkreis Bamberg, um ausgelassen zu feiern. Die Kostüme sind seit jeher die originellsten weit und breit, meist selbst geschneidert. Verrückte Hühner, Smileys, Steinzeitmenschen, Früchte, Hippies und Vamps tummelten sich im Saal und auf der Tanzfläche. Ob in Gruppen, solo oder zu zweit: Die Mädels amüsierten sich köstlich.

"Germanys Next Top Moppel"

Seit Jahren sind Alex, Bettina und Judith aus Baunach beim Weiberfasching vertreten, immer in witzigen Kostümen und diesmal sogar auf Stelzen. "Einen vergleichbaren Fasching mit dieser Stimmung gibt es bei uns nicht", sagt Alex. Eine Gruppe von Lehrerinnen der Emil-Fischer-Schule in Dörfles-Esbach feierte als Bananen und Buschtrommler, andere nahmen Heidi Klums Show auf die Schippe und kamen als "Germanys Next Top Moppel". Ausgelassen vergnügten sich auch die Mädels vom Beiersdorfer "Chor and more". Kurz, der Saal des Schützenhauses bebte, und dies war kein Wunder bei so viel geballter Frauenpower.