Eine Arche Noah auf der Lauterer Höhe?
Autor: Gabi Arnold
, Montag, 09. November 2009
Das Kongresshaus platzte aus allen Nähten, als am Sonntag "Melodien der Meere" erklangen. Der Vorsitzende des Seemannschores machte deshalb (augenzwinkernd) einen Vorschlag.
Fetzige Seemannslieder, Shanties, Melodien voller Sehnsucht, Fernweh und Liebe haben das Kongresshaus Rosengarten am Sonntagnachmittag wahrlich zum Beben gemacht. Über 900 Besucher waren von den „Melodien der Meere“ , dargeboten vom Seemannschor Coburg, hellauf begeistert. Da wurde geschunkelt, geklatscht, mitgesungen, „Bravo“ gerufen – und am Ende der zweieinhalb Stunden wollte der donnernde Applaus nicht mehr enden.
Mit „Volldampf voraus“, einem neuen Lied aus dem Repertoire der Sänger, startete das Programm. Angesichts des vollen Kongresshauses, hatte Vorsitzender Wolfram Haeuschkel eine Lösung parat: „ Wir bauen ein großes Schiff, wie die Arche Noah, auf die Lauterer Höhe und integrieren alle Coburger Hallen. Daneben hat auch ein Rödentaler Inri noch Platz,“ scherzte er.
Live-Mitschnitt für CD
Die Bühne des Saals war in ein großes Schiff verwandelt worden.
Ob mit „Der kleinen Hafenmelodie“, „Junge komm bald wieder,“ „Aloha ohe“ oder „My Bonny“: Die Interpreten beherrschten ihr Metier perfekt. Der Beifall wollte nicht enden, als Wolfram Haeusckel mit dem Lied „Drunken Sailors“ auf der Bühne richtig abrockte.
Nachwuchs dringend gesucht
Da wunderte es, dass der vor 40 Jahren gegründete Seemannschor leider Nachwuchsprobleme hat und händeringend junge Sänger sucht. „Das Durchschnittsalter liegt bei 60 Jahren,“ verriet Apfel. Für interessierte Sänger (und Sängerinnen) stehen jeden Montag ab 19 Uhr die Türen der Kajüte in Ketschendorf (ehemaliges SVK-Sportheim im Schlosspark) weit offen. Der älteste Sänger im Chor, Richard Scherf ist übrigens 75 Jahre alt, der jüngste ist der erst 13-jährige Alexander Sosniok. Zweitjüngste Musiker ist der 18-jährige Sascha Werner, der mit Begeisterung. Akkordeon spielt.
Rund 40 Auftritte im Jahr führen den Chor in das In-und Ausland. Beim „Heimspiel“ am Sonntag wurden Spenden für das Projekt „Wohnnest“ des familienentlastenden Diensts gesammelt. Und erst nach mehreren Zugaben ließ das Publikum den Seemannschor von der Bühne.