Einblicke und Geschichte(n) in Coburger Höfe
Autor: Ulrike Nauer
Coburg, Sonntag, 04. Dezember 2016
Nach dem Erfolg seines ersten Bildbandes über die Coburger Hinterhöfe hat Ullrich Dose nun nachgelegt.
"Ich glaube, ich habe jetzt so ziemlich alle Coburger Innenhöfe zusammengetragen, die es gibt", sagt Ullrich Dose lachend. Vor gut zwei Jahren hatte sich der Coburger mit der Kamera aufgemacht, um Innen- und Hinterhöfe im Stadtgebiet aufzuspüren. Was ursprünglich als reines Privatvergnügen begonnen hatte, endete in einem großformatigen Bildband, der im Coburger Buchhandel erhältlich ist. Knapp ein Jahr nach der ersten Auflage legt Ullrich Dose jetzt nach und liefert neben neuen Einblicken auch noch Informationen zu den einzelnen Hausnummern.
Leser wünschen Informationen
Eigentlich hatte der Coburger bei seinem Erstlingswerk bewusst auf Texte verzichtet, es sollte schließlich ein reiner Bildband sein. Doch inzwischen hätten sich einige Leser beim Veste-Verlag Roßteutscher gemeldet, der das Buch druckt, und nachgefragt, warum es denn zu den einzelnen Adressen keine weiteren Informationen gebe, erzählt Ullrich Dose im Gespräch mit dem Tageblatt. "Ich habe also den Wünschen entsprochen und mich wieder an die Arbeit gemacht", sagt der Coburger. Doch die Geschichte(n) hinter Häusern und Innenhöfen herauszufinden, gestaltete sich gar nicht so einfach. Ullrich Dose wälzte einschlägige Fachliteratur zur Coburger Häusergeschichte, doch selbst dort wurde er nicht immer fündig.
Fast ein Jahr brauchte er, um das Material für die auf 96 Seiten erweiterte Auflage zusammenzutragen - "und das alles neben dem Beruf", betont Dose, der in München arbeitet und nur sporadisch in Coburg ist.
Zollhof, Mönch und Adam
Im neuen Band findet sich nun neben einem Vorwort von Birgit Krieger (Mitarbeiterin im Veste Verlag) und einem Inhaltsverzeichnis auch ein Stadtplan, auf dem die vorgestellten Hinterhöfe gekennzeichnet sind. Und natürlich liefert Ullrich Dose zu jedem Objekt auch ein paar Informationen aus der Vergangenheit. Neu hinzugekommen sind beispielsweise die Kult-Kneipe "Bei Adam", die längst abgerissene Gastwirtschaft "Zollhof" (heute Sparkasse am Markt), das frühere Pfadfinderhaus, das ehemalige Feinkostgeschäft "Mönch" und diverse Hausnummern in der Judengasse. Sie alle besitzen einen Hinterhof - von idyllisch bis modern, von grün bis puristisch. Wie schon für seine erste Fotoreportage klingelte Ullrich Dose auch diesmal wieder an den Türen und bat darum, einen Blick in das Innenleben der jeweiligen Häuser werfen zu dürfen. Nun, so glaubt er, hat er so ziemlich alles gesehen, was Coburg an Innenhöfen zu bieten hat. Obwohl: "In der Pfarrgasse wird auch gerade ein Haus hergerichtet...", sagt er und grinst vielsagend. Da scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen.
In ein paar Jahren, so verrät der Coburger, brauche er dann auf jeden Fall ein "Pensionsprojekt". "Dann sammle ich vielleicht alte Ansichten von Coburg." Vorsorglich hat er sich schon einmal auf die Suche nach möglichen Quellen gemacht...