Druckartikel: Ein Magnet für Scheuerfeld

Ein Magnet für Scheuerfeld


Autor: Oliver Schmidt

Coburg, Freitag, 07. Dezember 2012

17 Konfirmanden haben einen verdreckten Kellerraum in einen tollen Jugendtreffpunkt verwandelt. Die evangelische Bürgerstiftung "leben + weitergeben" ist begeistert von diesem Engagement und unterstützt das Projekt.
Lili Forster (links) und Theresa Wölfel, zwei der 2012er Konfirmanden, zusammen mit Pfarrer Hartmut Braune-Bezold im neugestalteten Jugendraum. Foto: privat


Die Jugendlichen sind ganz ehrlich: "Der Raum war hässlich. Die Decke war zum Beispiel komplett zugeklebt mit Zigarettenschachteln. Und es hat so gestunken, dass man es keine 15 Minuten darin ausgehalten hat." Trotzdem hatten die 17 diesjährigen Konfirmanden den Mut, aus diesem verdreckten Kellerraum etwas Schönes zu machen.

Viele fleißige Arbeitsstunden später kann festgestellt werden: Das Projekt ist gelungen! Im Scheuerfelder Gemeindehaus gibt es jetzt einen schicken Raum, der für alle Scheuerfelder Jugendlichen ein Treffpunkt sein soll. "Zurzeit treffen wir uns dort jeden Freitag so ab 19 Uhr", erzählen Theresa Wölfel und Lili Forster, "wir unterhalten uns, schauen Filme oder spielen Billard." Ein Name für den Raum ist inzwischen auch gefunden: Magnet. "Weil er ein Anziehungspunkt sein soll", erklären die beiden 14-Jährigen.

Evangelisches Leben fördern

"Es ist toll, dass ihr so viel Eigeninitiative bewiesen habt", lobte am Donnerstag Heidi Schülke. Die Vorsitzende der evangelischen Bürgerstiftung "leben + weitergeben" hatte die freudige Aufgabe, die jährliche Ausschüttung vorzunehmen. Und weil die Scheuerfelder Jugendlichen den Grundgedanken der Stiftung, nämlich das evangelische Leben zu fördern, so vorbildlich erfüllt haben, gab es für die weitere Ausstattung und Verschönerung des Treffpunkts 1500 Euro.

Ebenfalls ein schönes Beispiel, wie evangelisches Leben aktiv gestaltet werden kann, ist die "Betthupferlkirche" in der Gemeinde St. Markus, die mit 500 Euro bedacht wurde. An jedem zweiten Sonntag im Monat findet dieser Gottesdienst ab 17 Uhr statt; regelmäßig kommen dazu etwa 40 Kinder und Erwachsene in die Kirche. "Wir haben dieses Projekt von unserem Vorgängerpfarrer übernommen", erzählt Pfarrer Heinrich Busch, der ganz begeistert ist von der Resonanz und auch von den vielen ehrenamtlichen Helfern, die auch das gemeinsame anschließende Abendessen vorbereiten.

Der Gottesdienst selbst soll laut Busch "Freude am Gottesdienst und Freude am Glauben" vermitteln. "Wir arbeiten viel mit Bildern und Farben, es wird viel erklärt und gesungen." Alle Sinne werden angesprochen, damit, wie es Pfarrerin Kathrin Zagel-Busch umschreibt, "den Kindern der Glauben lebendig gemacht wird".

Ein weiteres Projekt, das die evangelische Bürgerstiftung für unterstützenswert erachtet, ist das Fortbildungsprogramm "Rückenwind". Die Evangelische Erwachsenenbildung Coburg, die Offene Behindertenarbeit, das Diakonische Werk und die Ehrenamtsbörse von St. Moriz bieten darin Kurse für Ehrenamtliche an. Die Kosten für einen Flyer, der über alles Kurse informierte, betrugen 431 Euro - und das wird jetzt gerne von der Stiftung "leben + weitergeben" übernommen, wie Heidi Schülke betonte.

Weitere gut 1600 Euro der Ausschüttung fließen in das Projekt "Kinder entdecken Kirche" (siehe dazu auch Infobox unten).

HINTERGRUND

Bürgerstiftung Ziel der Bürgerstiftung "leben + weitergeben" ist es, das evangelische Leben in den Gemeinden und in der Stadt zu fördern und zu sichern. Die Stiftung unterstützt mit ihren Erträgen gemeinnützige und kirchliche Arbeit.

Projekte 2010 machte die Bürgerstiftung mit der Aktion "Kanzelreden" auf sich aufmerksam, bei der prominente Coburger in Gottesdiensten Ansprachen zu aktuellen Themen hielten. 2011 wurde das Projekt "Kinder entdecken Kirche" gestartet. Dessen Ziel ist es, Kindern sowohl den Glauben als auch die zehn evangelischen Gotteshäuser im Dekanat Coburg näherzubringen. Zum Dekanat Coburg gehören folgende Kirchengemeinden: Ahorn, Heilig Kreuz, Johannes, Katharina von Bora, St. Lukas, St. Markus, St. Matthäus, St. Moriz, Scheuerfeld-Weidach sowie Seidmannsdorf.

Kontakt Vorsitzende der Stiftung ist Heidi Schülke. Weitere Informationen im Internet unter www.leben-weitergeben.de.