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Ein Grand ohne Drei


Autor: Ralph Bilek

Coburg, Donnerstag, 28. Februar 2013

Andersson, Cehajic und Kelm fehlen im wichtigen Heimspiel gegen TG Münden. Horvat: "Wir müssen das meistern."
Hajck Karapetjan schmorte bei der knappen Niederlage beim Dessau-Roßlauer HV lange auf der Bank, weil HSC-Coach Hrvoje Horvat überraschend wieder Mirza Cehajic auf der Spielmacherposition den Vorzug gab. Im Heimspiel muss das Coburger "Eigengewächs" aber wieder von Beginn an ran, denn Cehajic wurde nach einem taktischen Foul in der letzten Minute gesperrt und fehlt deshalb gegen die TG Münden. Foto: Albert Höchstädter


TG Münden - da war doch was? Na klar und alle HSCler erinnern sich gerne an den Abend Mitte Oktober. Die Partie war vorbei, es stand 28:28 und eigentlich hatten sich schon alle Fans des HSC Coburg mit einer Punkteteilung abgefunden.
Aber es gab noch einen direkten Freiwurf. Dejan Dobardzijev nahm sich den Ball, hämmerte ihn zum 29:28 ins Mündener Tor und war Sekundenbruchteile später unter einer Menschentraube aus Spielern, Fans und Verantwortlichen begraben.
Was damals noch niemand wusste - für zwei Monte sollte das der letzte Auswärtssieg der Coburger gewesen sein.
Vor dem Rückspiel gegen die Mündener ist das der Hauptgrund dafür, dass die Coburger dem Spitzenreiter Rimpar nach der neuerlichen Auswärtspleite in Dessau sieben Punkte hinterherlaufen.

Und auch die Heimpartie wird kein Selbstläufer: "Münden spielt einen technisch guten Handball, hat einen gefährlichen Rückraum, mit einem umsichtigen Lenker und Vollstrecker Alexander Koke", weiß Hrvoje Horvat. Zehn Mal hat der Spielertrainer des kommenden Gegners am vergangenen Wochenende "eingelocht".
Zudem sind die personellen Sorgenfalten bei Horvat größer geworden: "Für Kelm und Andersson kommt die Partie zu früh, ich muss auch auf den gesperrten Cehajic verzichten, da bekommen wir schon Probleme am Kreis. Da werden Basti Kirchner oder Nikola Franke wohl mal aushelfen, wenn Tomas Riha verschnauft."
Die Ausfälle stören natürlich in Abwehr und im Angriff: "Ich bin selbst gespannt, wie wir diese Situation meistern, schließlich spielen wir ohne Drei aus der ersten Sieben", zeigt sich der Coburger Trainer erwartungsvoll, wie sein Team reagieren wird. Obwohl Cehajic zuletzt nicht zur Startformation zählte - Karapetjan hatte oft den Vorzug bekommen.
Ins Team wird Lukas Lutz als 14. Mann rutschen und die Fans können auch mit Einsätzen der Routiniers Anton Lakisa und Stefan Linsmeier rechnen. Die drückten letzte Woche zwar nur die Bank, aber diesmal werden sie gebraucht: "Linsmeier war wegen Rückenschmerzen nicht fit, Lakisa wollte ich als Joker in der zweiten Halbzeit bringen, aber da lief es dann ja bei uns", begründet Horvat den Nichteinsatz der beiden "Oldies".
Aber gegen die TG Münden wird im ausgelichteten Kader jetzt jeder Mann gebraucht, denn trotz deren Auswärtsschwäche - seit Mitte Oktober ist Münden in fremden Hallen ohne Sieg - kommt der Gegner selbstbewusst nach Coburg.


Samstag, 19.30 Uhr:

Die Lage in der Liga

Das Abrutschen ins Niemandsland droht


Coburg — Im Gleichschritt gaben Rimpar und Coburg in der vergangenen Woche in der Schlusssekunde Punkte ab. Der Spitzenreiter kassierte gegen den HC Elbflorenz (diesmal gegen den SC Magdeburg) genauso eine Sekunde vor dem Abpfiff den Treffer zum Unentschieden wie der HSC in Dessau den zur bitteren Niederlage. Somit hat sich der Vorsprung des Tabellenführers zwei Wochen vor dem direkten Aufeinandertreffen sogar noch vergrößert. Auf ein bisschen Schützenhilfe hoffen die Coburger Fans trotzdem erneut. Doch diese Hoffnung dürfte sich wohl kaum erfüllen. Rimpar sollte beim Tabellendrittletzten HSG Gensungen/Felsberg nichts anbrennen lassen. Der nun um zwei Zähler enteilte HSC Bad Neustadt (2.) wird seine Heimstärke wohl auch gegen den GSV Eintracht Baunatal ausspielen und so seinen Vorsprung vor den Coburgern behaupten. Deren Abstand auf den 4. Platz beträgt zwar noch drei Zähler. Dort lauert dort der nächste Auswärtsgegner SG LVB Leipzig (gastiert beim ESV Lok Pirna) darauf, dem HSC 2000 Coburg näherzukommen. rbi