Ein gespenstischer Aufmarsch in Coburg
Autor: Helke Renner
Coburg, Mittwoch, 22. April 2015
Zehn Jahre Hartz-IV-Gesetze waren der Anlass für einen ungewöhnlichen Marsch durch die Fußgängerzone.
Mittagszeit in der Fußgängerzone: Es sind viele Menschen unterwegs. Dazwischen taucht plötzlich eine gespenstisch anmutende Gruppe mit weißen Marken und hellen Gewändern auf. Die derart Verkleideten tragen auf der Brust Schilder mit der Aufschrift: "Ein Schulkind hat für Kleidung und Schuhe 37,01 €/Monat" oder "Wehe dem, der seinen Palast auf Ungerechtigkeit baut". Damit haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der katholischen Arbeitslosenberatungsstellen das Thema Hartz IV aufgegriffen. Seit zehn Jahren gibt es jetzt diese sogenannte Grundsicherung für Arbeitssuchende.
"Die Reaktionen der Passanten waren sehr unterschiedlich", erzählt Betriebsseelsorger Norbert Jungkunz. Eine Frau habe sich eine Visitenkarte geben lassen, andere hätten nachgefragt, welche Beratung angeboten wird. Aber es habe auch die üblichen Vorurteile gegeben.