Druckartikel: Ein Fest nach schwierigen Zeiten für die Bodelstadter Schule

Ein Fest nach schwierigen Zeiten für die Bodelstadter Schule


Autor: Gabi Arnold

Bodelstadt, Donnerstag, 25. Juni 2015

Nachdem Bodelstadt 2008 seine Hauptschule verloren hatte, wurde umso mehr Augenmerk auf die Weiterentwicklung der Grundschule gelegt. Die moderne und attraktive Einrichtung feiert nun ihr 50-jähriges Bestehen.
Rektor Johannes Först ist Leiter einer modernen Grundschule, an der sogar das Zehn-Finger-Tastschreiben vermittelt wird. Foto: Gabi Arnold


Aktuell besuchen 83 Kinder der Klassen eins bis vier der Oskar-Schramm-Schule in Bodelstadt in der Gemeinde Itzgrund. Vier Jahre nach der Gründung, im Jahr 1969, wurden 410 Schüler in der Grund-und Hauptschule unterrichtet. Dies ist ein Beispiel, das zeigt, welch bewegte Geschichte die Bodelstadter Schule in den vergangenen Jahrzehnten erlebt hat. Am Freitag feiert die Schule den 50. Geburtstag, am Tag darauf folgt das Schulfest.

Rektor Johannes Först ist seit dem Jahr 2006 im Amt, er hat die Übergangsphase der Schule hautnah miterlebt:
Die Schülerzahlen sanken im Schuljahr 2006/2007 dramatisch, mit der Hauptschulreform und Umstrukturierungen verloren die Bodelstadter im Jahr 2008 ihre Hauptschule.

"Dies war für die Schule und die Gemeinde ein trauriger Moment, aber wir haben den Kopf nicht in den Sand gesteckt", erzählt der Schulleiter und blättert in der Chronik, die zum Jubiläum verfasst wurde: Damals, in den 1960er-Jahren, beschlossen die noch selbstständigen Gemeinden im Itzgrund, ihre kleinen ein-bis zweiklassigen Schulhäuser durch moderne Neubauten zu ersetzen.

Beispielhaft für den gesamten nordbayerischen Raum

Das neue Schulhaus war beispielhaft für den gesamten nordbayerischen Raum und zog Besuchermassen und sogar das Fernsehen an. Oberlehrer Herold Biedermann leitete die Verbandschule "Mittlerer Itzgrund", die im Januar 1966 bezogen wurde und im Jahr 1970 durch den Bau einer modernen Turnhalle erweitert wurde. Als im Jahr 1983 Rektor Biedermann in den Ruhestand ging, übernahm der bisherige Konrektor Leonard Obermayer die Schulleitung, es folgte im Jahr 1988 Rektor Adolf Wickel bis zum Jahr 2006.

Anfang der 1990er-Jahre wurde die Schule generalsaniert und um vier Klassen, Fachräume und eine Pausenhalle erweitert. "Die Schule bekam im Jahr 1994 ihr heutiges Aussehen", so Först. Sie erhielt im selben Jahr den Namen "Oskar-Schramm-Schule" in Erinnerung an den ehemaligen Staffelsteiner Landrat und Schottensteiner Bürger, der maßgeblich den Neubau der Schule in die Wege geleitet hatte.

Erst die Modernisierung, dann kam das dicke Ende

Apropos: In die Sanierung und Erweiterung des Schulhauses flossen im Jahr 1994 immerhin 4,2 Millionen DM. Die Schule war somit auf dem modernsten Stand, ausgerüstet mit einem Computerraum mit 16 Arbeitsplätzen, Handarbeitsraum und einer hochmodernen Schulküche sowie Physik-und Chemiesaal.

Damals ahnte wohl noch niemand, welch schwierige Zeiten folgen sollten. Mit der Einführung der sechsstufigen Realschule ab dem Schuljahr 2000/2001 verloren die Jahrgangsstufen fünf und sechs so viele Kinder, dass keine Klasse mit der Mindestzahl von 15 Schülern zustandekam. Die verbliebenen 13 Mädchen und Jungen wechselten in die Volksschule Großheirath. Trotz dieser Schwierigkeiten und Plänen, die Hauptschule aufzulösen, wurde weiter investiert, im Jahr 2002 noch mal 50 000 Euro in den Computerraum. Außerdem wurde die Schulturnhalle energetisch und sicherheitstechnisch saniert.

Befürchtungen wurden wahr

Zum Schuljahr 2007/2008 wurden die Befürchtungen wahr, die Schüler der Klasse fünf bis neun wurden nun in der Seßlacher Schule unterrichtet. Die letzte neunte Klasse verabschiedete Rektor Först im Jahr 2008 schweren Herzens. Mit 120 Schülern in sechs Klassen war die Schule nun eine reine Grundschule. "Das Schulleben hat sich mit der Auflösung verändert, aber wir haben durch einen schulinternen Entwicklungsprozess die Schule in eine moderne Grundschule verwandelt", sagt der Schulleiter und führt durch die Räume.

Ganz besonders stolz ist Först auf den Computerraum, in dem bereits die Grundschüler den verantwortungsvollen Umfang mit dem PC lernen und das Zehn-Finger-Tastschreiben mit allen Sinnen. In den ehemaligen Hauptschulräumen sind heute drei Gruppen der Mittagsbetreuung untergebracht, ein Jugendtreff ist eingezogen und im Chemie- und Physikraum ein Kinderkino. Die Küche wird heute von der Volkshochschule (VHS) genutzt.
Der Festakt beginnt am Freitagabend um 19 Uhr in der Oskar-Schramm-Schule Itzgrund, das Schulfest folgt am Samstag, den 27. Juni.