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Ein Derby ohne den rechten Kick?


Autor: Ralph Bilek

Coburg, Donnerstag, 18. April 2013

Mit einem Sieg beim HSC Bad Neustadt würde der HSC Coburg den Rückstand auf drei Punkte reduzieren.
Hajck Karapetjan war einer der stärksten Spieler in der langsam aber sicher zu Ende gehenden Handball-Saison. Noch ist nicht geklärt, ob der Spielmacher des HSC 2000 Coburg auch in der nächsten Saison für die Vestestädter auf Torejagd gehen wird. Foto: Timo Geldner


Das Spitzenspiel der 3. Handball-Liga Ost zwischen Gastgeber HSC Bad Neustadt und Verfolger HSC Coburg hat lange nicht die Brisanz, die man erwarten dürfen. Es ist das Aufeinandertreffen zwischen finanziell Nicht-Aufsteigen-Wollen gegen sportlich Nicht-Aufsteigen-Können!

Wenn am Samstag ab 19.30 Uhr die Namensvetter aus Bad Neustadt und Coburg ihre Kräfte messen ist es "nur" ein ganz normales Punktspiel. Die Geschäftsführung der Saalestäder unter Leitung des Ex-Coburger Trainers Dieter Schulz gab bekannt: "Nach langen Beratungen und Abwägungen von sportlichen und finanziellen Gesichtspunkten müssen wir auf die 2. Liga verzichten."

Der HSC Coburg scheiterte bekanntlich an seiner Auswärtsschwäche - Platz eins ist längst außer Reichweite und Platz zwei nur noch theoretisch erreichbar. Gewinnen wollen jetzt natürlich beide.

Bad Neustadt, weil man seinen Heimnimbus unbedingt wahren (nur einen Punktverlust gegen Rimpar), Coburg, weil man die bis dato desolate Auswärtsbilanz von 10:16 Punkten aufmöbeln will.

HSC-Coach Hrvoje Horvat vor seinem letzten fränkischen Derby: "Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass wir gegen Bad Neustadt noch die Chance haben, um einen möglichen Aufstieg zu spielen. Leider ist das jetzt nicht der Fall, da der Abstand bereits zu groß ist." Zusätzlich motivieren muss Horvat seine Mannschaft also nicht. Vielleicht viel mehr bremsen, gerade in der Erinnerung an das vergangene Jahr. "Linsi wünsche ich mir diesmal ohne Stinkefinger, aber seine positive Motivation brauche ich in dieser Partie auf jeden Fall," so Horvat.

Gerade auf seine rechte Seite ist der Trainer aufgrund der letzten Partie sehr stolz. Er bedauert, dass Andersson fast die gesamte Saison ausgefallen ist. "Wenn Johann nicht verletzt gewesen wäre, hätten wir auf der rechten Seite mit ihm und Drude ein super Tandem gehabt."

Aufgrund der herausragenden Leistung sah Horvat auch in der vergangenen Woche keine Veranlassung, Andersson zu bringen. "Die Situation diktiert, was man als Trainer machen muss." Aber gegen Bad Neustadt werden beide Linkshänder gefordert sein.

Ein bisschen Sorgen macht Horvat noch Kreisläufer Dominic Kelm, der sich am vergangenen Sonntag das Knie verdreht, aber bereits Entwarnung gab. Seit Donnerstag trainiert der agile Kreisläufer wieder.
Vorgezogen in der Abwehr wird wohl Sebastian Kirchner spielen, der schon gegen Dresden mehr als eine Notlösung war. "Da gehe ich mit Kelm kein Risiko ein", sagt Horvat.

Vor allem Gary Hines, das "Sprungwunder" im Rückraum des Gegners, muss besser unter Kontrolle gebracht werden, als noch im Hinspiel. Aber noch mehr wird es darauf ankommen, ob die Coburger in der Lage sind, die stärkste Abwehr der Liga zu knacken. Und das in fremder Halle...