Druckartikel: Ein Basketballkorb aus Zeitungspapier

Ein Basketballkorb aus Zeitungspapier


Autor: Christiane Lehmann

Coburg, Mittwoch, 11. Mai 2016

Im Rahmen des Klartext-Klassenprojekts schnippeln und kleistern die Sechstklässler aus Ebersdorf bei Coburg: Es entstehen Sportgeräte aus Zeitungspapier.
Probewurf: Der selbst gebastelte Ball fliegt gut, am Basketballnetz wollen die Jungs noch arbeiten. Fotos: Christiane Lehmann


Wenn Jannik Baseball auf der Wii spielt, kann er das künftig mit einem eigenen Tageblatt-Schläger tun. Zusammen mit seinen Klassenkameraden hat der Sechstklässler aus Ebersdorf nämlich Sportgeräte aus Zeitungspapier gebastelt.
Die Mittelschüler sind mit Begeisterung dabei: In den beiden Klassenzimmern riecht es nach Druckerschwärze und Kleister. "Das ist einfach ein toller Abschluss für das Klartext-Projekt", sagen Simone Jäck-Güntner und Julia Neubauer, die mit den Jugendlichen zwei Wochen lang Zeitung gelesen haben. Als der Brief von Klartext kam und damit die Aufforderung, beim Bastelwettbewerb "Fit in Franken" mitzumachen, waren die beiden Klassen sofort dabei. Die Ideen sind nur so gesprudelt.


Ideen sprudeln

Das Thema Sportgeräte hat viele inspiriert. Simone Jäck-Güntner, die selbst noch nie mit Kleister gebastelt hat, lässt ihren Schülern freien Lauf. Und die wissen sofort, wie sie was umsetzen wollen. Lediglich das Netz des Basketballkorbs bereitet ihnen Kopfzerbrechen. Die aus langen Zeitungsstreifen gedrehten Schlangen werden zunächst an einem Metallring befestigt und sollen dann noch eingeflochten werden. Joé, Leon und Jan sind damit aber nicht zufrieden. Eine andere Lösung muss her. Alles noch mal von vorne. Jetzt sind vier Metallreifen mit gedrehten Papierschnüren verbunden.
Die Bälle, die mit Hilfe von Luftballons schnell gemacht waren, fliegen wunderbar, und den Korb zu treffen, ist gar nicht so schwer. Julia Neubauer freut sich, dass die etwas anderen Sportgeräte demnächst als "Kunstobjekte" in der Aula ausgestellt werden. "Passend zu den Bundesjugendspielen", sagt sie und könnte sich gut vorstellen, dass Trendsportarten wie Baseball, Hockey oder Basketball auch mal in einer Arbeitsgruppe etabliert werden.


Daumen drücken

Ein Actionbild mit all den gebastelten Sportgeräten machen die Sechstklässler am Donnerstag. Danach heißt es Daumen drücken für den Wettbewerb von "Fit in Franken".
"Der Spaß war es wert", betont Simone Jäck-Güntner. Sie kommt ins Schwärmen, wenn sie an die Wochen zurückdenkt, in denen sie jeden Morgen mit den Schülern Tageblatt gelesen hat. "Es war ein schönes Gefühl, die Zeitung rascheln zu hören und zu sehen, wie die Kinder still Zeitung lesen", sagt sie. Und im Vergleich mit Facebook, dem Internet oder Boulevard-Blättern waren sich die Jugendlichen einig: "Das Original ist am schönsten."