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Ein Appetitmacher auf Liga Eins


Autor: Ralph Bilek

Coburg, Donnerstag, 11. August 2016

Der HSC Coburg macht Lust auf mehr. Der Test gegen den Deutschen Rekordmeister THW Kiel verfolgten 1658 Zuschauer. m Ende siegte Kiel mit 27:24 (13:13).


Der THW Kiel, der ohne die bei den Olympischen Spielen weilenden Nationalspieler und auch ohne den jüngsten Neuzugang Christian Zeitz auflief, gab sich gegen HSC 2000 Coburg keine Blöße, gewann mit 27:24 (13:13). Beim 20:17 hatte der HSC noch die Nase vorn, musste den Rekordmeister dann aber doch ziehen lassen.
Im Gegensatz zum vergangenen Jahr als die Halle bei der 25:35-Niederlage mit 3530 Zuschauer restlos ausverkauft war, kamen diesmal nur 1658 Besucher. Eine kleine Enttäuschung.
Im Gegensatz zum Spiel Mitte November, wenn es gegen den der Rekordmeister um Punkte geht, sollte es am gestrigen Abend wohl eher um den Spaß gehen, auf mehr nicht ankommen. Doch da widerspricht der Coburger Trainer Jan Gorr eine Stunde vor dem Anpfiff der Partie: "Es geht nicht nur um den Spaß. Ich habe da schon ein paar Sachen, die ich machen und ausprobieren will." Der Coach ist früh fokussiert wie immer, hat seinen Matchplan im Kopf.


HSC 2000 Coburg gegen
THW Kiel 26:30 (13:13)

Die schnelle 2:0-Fühung der Coburger konterten die Kieler ebenso schnell, machten vier Tore in Folge. Dominic Kelm bekam am Kreis gleich mehrere Trikottests verpasst und Jan Gorr war mit den Entscheidungen der Unparteiischen so überhaupt nicht einverstanden, brachte das auch deutlich zum Ausdruck.
Nachdem sein Team fünf Treffer in Folge kassiert hatte, lief es besser. Jan Kulhanek "zauberte" einen Pass auf Florian Billek, der HSC verkürzte auf 3:5 und kam beim 8:8 auch dank der Paraden zum Ausgleich, wenig später zum 11:9 (23.). Direkt danach brachte Gislason erstmals einen siebten Feldspieler, was der von einem Innenbandriss genesene Raul Santos auf Linksaußen zum Anschlusstreffer nutzte.
Der Kieler Trainer blieb bis zum Pausenpfiff bei dieser taktischen Variante, die ihm eine Regeländerung ermöglichte. Damit brachte er die bis dato gut stehende HSC-Abwehr durcheinander. Die war einmal komplett nicht im Bilde als sie Sebastian Firnhaber völlig allein am Kreis stehen ließ.
Doch vor allem mit Nico Büdel auf der zentralen Position ist das Spiel der Coburger noch variabler geworden, immer wieder setzte er seine Nebenleute geschickt in Szene, strahlte selbst Torgefahr aus. Er war es auch, der den HSC nach dem Wiederanpfiff erneut in Führung brachte, ging Eins gegen Eins.
Als Christian Sprenger erst mit einem Kempa und nur Sekunden später mit einem Konter an Oliver Krechel scheiterte wurde es zum ersten Mal richtig laut in der Halle. Doch seine Vorderleute machten daraus leider nichts, standen dafür aber in der Abwehr noch aggressiver. Nach 40 Minuten lag der HSC sogar mit 20:17 in Führung, Gislason rief zur Auszeit.
Die Vier-Tore-Führung verhinderte erst der Pfosten, dann ein Fehlpass. Aber die Coburger standen in der Abwehr weiterhin sehr solide, im Angriff wollte die Mannschaft von Jan Gorr dann zu viel, spielte zu riskant. Auch da wird noch ein Lernprozess einsetzen, denn ein Spitzenteam wie Kiel nutzte das für sich aus, Coburg blieb mehr als fünf Minuten ohne Torerfolg. Trotzdem war Kiels Trainer nicht zufrieden, auch wenn sein Team nach 52 Minuten beim 21:21 zum Ausgleich kam, dies aber mehr durch Einzelaktionen, wenig später lag der HSC zurück.
Bereits am morgigen Samstag testen die Coburger weiter - für Till Riehn und Girts Lilienfelds geht es zurück an ihre alte Wirkungsstätte nach Eisenach. Um 18 Uhr spielt der HSC Coburg gegen den zweitligaambitionierten Drittligisten HC Elbflorenz Dresden, um 20 Uhr trifft der ThSV Eisenach auf den HSV Bad Blankenburg. Am Sonntag, 14. August bestreiten die Verlierer vom Samstag um 16 Uhr das kleine Finale, die Sieger vom Samstag um 18 Uhr das Finale.



HSC 2000 Coburg gegen THW Kiel 24:27 (13:13)

HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Oliver Krechel, Patrick Foluszny; Philipp Barsties, Markus Hagelin, Lukas Wucherpfennig (1), Dominic Kelm, Sebastian Weber (1), Stefan Lex (2), Steffen Coßbau (4/2), Florian Billek (3), Till Riehn (1), Nico Büdel (7/2), Adnan Harmandic (2), Girts Lilienfelds, Tom Wetzel (2), Romas Kirveliavicius (1), Benedikt Kellner.
THW Kiel: Tom Landgraf, Svebor Crnojevic; Sebastian Firnhaber (5), Blazenko Lackovic (3), Christian Sprenger (1), Rune Dahmke (4), Dener Jaanimaa (4), Alexander Williams, Marko Vujin (3), Nikola Bilyk (6), Jesse Petersen, Raul Santos (1).
Zeitstrafen: Lex / - .
SR: Thomas Hörath / Timo Hofmann (Zirndorf).
Zuschauer: 1658.