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Eilantrag zum Landestheater Coburg abgelehnt


Autor: Simone Bastian

Coburg, Donnerstag, 28. Sept. 2017

Der Stadtrat hat am Donnerstag mit 20:19 Stimmen entschieden: Es bleibt bei der Interimsspielstätte am Anger.
Landestheater CoburgJochen Berger


Soll das Landestheater während der vierjährigen Sanierungsphase in eine feste Interimsspielstätte (ISS) ausweichen oder nicht? Nachdem die Frage eigentlich längst mit "Ja"beantwortet war, hatte nun eine Kostenexplosion beim geplanten Bau dieser ISS eine neuerliche Diskussion entfacht. Statt veranschlagten sechs Millionen Euro ist plötzlich von einem zweistelligen Millionenbetrag die Rede,

Deshalb stellten mehrere Stadtratsfraktionen diese Woche einen Eilantrag, auf die ISS zu verzichten.

Doch dieser Antrag wurde am Donnerstag im Stadtrat abgelehnt - denkbar knapp mit 19:20 Stimmen.

Für den Eilantrag stimmten vor allem Vertreter von CSU/JC, Pro Coburg, SBC und FDP - dagegen waren SPD, CSB und Grüne.

Insgesamt fünf Stunden lang wurde diskutiert. Am Ende gab es eine weitere knappe Abstimmung: Mit 22 zu 17 Stimmen erlaubte der Stadtrat, dass weiter über eine Interimsspielstätte für das Landestheater verhandelt werden kann.

Im Dezember 2016 hatte der Stadtrat beschlossen, dass für die Sanierungszeit des Landestheaters ab 2019 eine Interimsspielstätte zur Verfügung gestellt werden solle. Vorgabe war ein Bühnen- und Zuschauerbau in Leichtbauweise, der hinterher wieder abgebaut und weiterverkauft werden könnte. Maximal sechs Millionen Euro sollte das kosten.

Doch auf die Ausschreibung meldeten sich keine Bieter, die das bauen wollten, was die Stadt beabsichtigt hatte. "Es gab eine demontierbare Stahlkonstruktion und einen Holztafelbau", berichtete Peter Cosack. Die waren erheblich teurer als gedacht. Mit beiden Bietern will die Stadt weiterverhandeln. Dafür musste aber der Beschluss aufgehoben werden, dass die Kosten gedeckelt werden - denn die sechs Millionen Euro wären nach Lage der Dinge sowieso nicht drin gewesen.

Ein fraktionenübergreifendes Bündnis hatte verlangt, an dieser Deckelung festzuhalten. Es konnte sich nicht durchsetzen. Ob aber dann eine Interimsspielstätte in Stahl- oder Holzplattenbauweise errichtet wird, beziehungsweise ob überhaupt eine gebaut wird, entscheidet der Stadtrat im November, wenn ein endgültiger Preis ausgehandelt ist.