Eigene Handschrift finden und sich glücklich malen

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Mit Tusche und Feder hat Christine Rechl die 45 Motive gezeichnet. "Finde deine eigene Handschrift" lautet das Credo für ihr neuestes Buch. Foto: Christiane Lehmann
Mit Tusche und Feder hat Christine Rechl die 45 Motive gezeichnet. "Finde deine eigene Handschrift" lautet das Credo für ihr neuestes Buch. Foto: Christiane Lehmann
 

Ausmalbücher liegen im Trend. Die Coburger Grafikdesignerin hat jetzt ein eigenes mit zarten Linien gestaltet und veröffentlicht.

Ausmalen kann meditativ sein, aber auch langweilig. Das jedenfalls findet Christine Rechl. Die Coburger Grafikdesignerin hat schon als Kind Ausmalbücher geliebt, aber irgendwie verlor sie mit der Zeit die Lust. Sie wollte lieber zeichnen. "Denn auch zeichnen kann sehr entspannend sein", sagt sie und kommt damit gleich auf den Punkt: "Deshalb habe ich mir ein Ausmalbuch mit extra zarten Linien ausgedacht. Da sehen die Bilder nämlich am Ende wie komplett selbst gemalt aus."


Mit Tusche und Feder

Mit Tusche und Feder hat sich an ihren ausladenden Eichentisch gesetzt und den Apple Apple sein lassen. Wenn schon denn schon, lautete ihre Devise. Und so sind 45 Motive zum Ausmalen entstanden. "Die Welt, die ich gezeichnet habe, ist eine freundliche. Die liebevolle Stille der Motive soll an Schönheit, Frieden und Kindheit erinnern. Landschaften, Blumen und Tiere laden ein, ihre Linien mit dem Stift zu folgen," schreibt sie in ihrem Vorwort. Beim Nachzeichnen lernt der Nutzer ganz nebenbei ein bisschen Zeichnen und verliert die Scheu vor dem Stift.
"Zeichnen hält unser Gehirn wach und entspannt gleichzeitig", sagt die 52-Jährige aus Erfahrung. Eigentlich wollte sie ein Ausmalbuch für Demenzkranken entwickeln, doch auf der Buchmesse war eine Fachfrau vom mvg-Verlag so begeistert von der Idee der zarten Linien, dass jetzt erst einmal das umgesetzt wurde.
Dabei geht es gar nicht darum, die Linien ganz genau nachzufahren. Es geht darum, seine eigene Handschrift zu finden. Weglassen und dazu zeichnen ist genauso erlaubt wie beim Ausmalen nicht immer die Fläche voll genutzt werden muss. Reizvoll kann es sein, eigene Muster zu entwerfen oder Felder einfach weiß zu lassen. Das Bild sollte langsam wachsen, empfiehlt die Grafikerin. "Male nicht von einer Ecke zur anderen alles zu!" Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.


Mustermix statt Einheitsblau

Beispiele dafür finden sich im Buch. Christine Rechl, die auch als Textildesignerin arbeitet, hat einige Ideen aus diesem Bereich übernommen. Zwei Farben und trotzdem sei eine breite Vielfalt möglich.
"Ich mal mich glücklich" heißt das Buch, das im Fachhandel erhältlich ist. Ein erstes druckfrisches Exemplar halte ich in Händen und es juckt schon in den Fingern. Christine Rechl sitzt derweil an ihrem Computer und ist damit beschäftigt einen Mini-Adventskalender zu gestalten. Viel lieber würde sie an ihrem neuen Bastelbuch weiter arbeiten. Verraten will sie davon aber noch nichts.

Das Buch
Christine Rechl
"Ich mal mich glücklich - 45 wunderschöne Motive zum Ausmalen"
mit extra zarten Linien
mvg-Verlag
8,99 Euro.