Ehrgeizige Pläne zum Abschied vom Landestheater
Autor: Jochen Berger
Coburg, Donnerstag, 09. Sept. 2021
Warum die neue Spielzeit am Landestheater Coburg gleich in mehrfacher Hinsicht unter besonderen Vorzeichen steht.
Der Start in die neue Saison am Landestheater Coburg ist der Start in eine außergewöhnliche Saison - mit vielen Hoffnungen, aber auch mit vielen Fragezeichen. Klar ist eigentlich nur: Die neue Spielzeit wird die unwiderruflich letzte im Haus am Schlossplatz sein vor der anstehenden Generalsanierung.
Letzte Rede vor Umzug ins Globe
Doch damit beginnen beginnen bereits die Fragezeichen. Wird der für Herbst oder Anfang Winter 2022 geplante Umzug in die Ausweichspielstätte namens Globe wirklich pünktlich erfolgen können? Immerhin liegen die Arbeiten auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs gut im Zeitplan, der markante Rundbau wächst kontinuierlich in die Höhe.
Doch wann genau die dringend notwendige Generalsanierung des Großen Hauses beginnen wird, steht derzeit noch längst nicht fest.
"Das ist die letzte Rede eines Intendanten im Landestheater vor Beginn der Generalsanierung", sagte Bernhard F. Loges bei der Begrüßung des Ensembles im Zuschauerraum. Aber: "Das ist keine Abschiedsrede - es gibt viel zu tun", fügte Loges ausdrücklich hinzu.
Denn für den seit 2018 amtierenden Prinzipal ist der Start in die neue Saison zugleich auch der Beginn seines angekündigten Abschieds. Seit Juli ist unwiderruflich klar: Es wird keine zweite Amtszeit für den und mit dem jungen Prinzipal geben. Loges, so der Plan, wird seinen bis Sommer 2023 laufenden Vertrag erfüllen und dann abgelöst - möglicherweise durch eine sogenanntes Direktoren-Gremium mit Kaufmännischem Direktor Fritz Frömming und den Spartenleitern samt Generalmusikdirektor Daniel Carter.
"Walküre und Wiener Blut"
Bei seinem Ausblick auf die neue Saison gab sich Loges betont optimistisch und brachte einen ehrgeizigen Premieren-Reigen ins Spiel - auch jenseits der im Juni bereits vorgestellten Pläne. "Ich hoffe, dass wir im Januar ,Die Walküre" mit vollbesetztem Orchestergraben zeigen können." Händels "Alcina", der bereits im Frühjahr 2020 geprobte Ballettabend "Der Glöckner von Notre Dame", "Wiener Blut" von Johann Strauß - bei allen diesen Produktionen hofft Loges auf gut gefüllte Zuschauerreihen und einen komplett gefüllten Orchestergraben.
Wie genau die aktuell in Bayern geltenden Regeln im Landestheater umgesetzt werden, müsse in den nächsten Tagen noch intern geklärt werden. Klar ist: das Hygienekonzept auch für die Arbeit hinter den Kulissen und auf der Bühne muss an die gelockerten neuen Vorgaben noch angepasst werden.