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Ehrenoberschützenmeister aus Coburg: Lebenswerk von "HHH" gewürdigt


Autor: Wolfgang Desombre

Coburg, Sonntag, 22. Dezember 2019

Hans-Herbert Hartan wurde zum Ehrenoberschützenmeister ernannt.
Eine ganz besondere Ehrung für Hans-Herbert Hartan: (von links): 1. Schützenmeister Stefan Stahl, Ehrenoberschützenmeister Hans-Herbert Hartan, Andrea Hartan, Stephanie Prinzessin von Sachsen-Coburg und Gotha und Prinz Hubert von Sachsen-Coburg und Gotha.  Foto: Wolfgang Desombre


Eine ganz besondere Ehrung wurde Hans-Herbert Hartan zu teil. Er wurde zum Ehrenoberschützenmeister der Schützengesellschaft Coburg 1354 ernannt. Hartan ist als Oberschützenmeister der Schützengesellschaft Coburg 1354 eine fest Institution, stellte 1. Schützenmeister Stefan Stahl seiner Laudation im Rahmen der alljährlichen Weihnachtsfeier heraus.

Als Jungschütze ist er am 1. Juli 1975 in den Verein eingetreten und viel Fleiß und Talent hätten ihn zu einem Spitzen-Gewehrschützen gemacht. Um sein erarbeitetes Können weiterzugeben habe er sehr früh, parallel zu seinen Wettkämpfen alle Trainer-Lizenzen mit seinem Freund Uli Pezolt erworben. Als Jugendvertreter hatte er sich als Jugendvertreter im Verein und im Gau engagiert, erinnerte Stahl. Im Frühjahr 1988 habe er als einer Jüngsten in der Vereinsgeschichte die Nachfolge von Manfred Pauly angetreten und nach kurzer Zeit in dieser Funktion die Führung des Vereins übernommen.

In seiner über 25-jährigen Laufbahn als Oberschützenmeister hat "HHH" den Verein sicher geleitet und den Verein für die Zukunft gestaltet ohne die Tradition zu vergessen, betonte Stefan Stahl.

Vorausschauend habe er die Luftgewehrhalle von damals modernen elektrischen Scheibenzuganlagen auf voll digitale Schießstände ohne mechanische Teile umgerüstet. Dieser neuer Schießstand sei dann die Grundlage gewesen für sein nächstes Projekt: Die Bundesliga in die Vestestadt zu holen.

Neben drei Deutschen Meistertiteln und einem Vizemeister hat die 2. Mannschaft mehrmals den ersten Platz belegt. Ferner hatte Hartan die Immobilie immer auf den neuesten Stand gebracht. Die Ölheizung wurde durch eine Pelletsheizung, die Neonröhren durch LED-Leuchten und das undichte Flachdach durch ein Satteldach ersetzt.

Aber auch die Tradition sei der Schützengesellschaft Coburg, die seit 1354 besteht, stets wichtig gewesen. Die SG gehört nach den Aachener Schützen zu den ältesten Vereinen Deutschlands. Hans-Herbert Hartan sei es zu verdanken, dass seine Hoheit Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha das Protektorat für die Schützengesellschaft und später sogar für den gesamten Schützenbund übernommen hat, stellte Stefan Stahl in seiner Laudatio deutlich heraus.

Mit viel Geduld hatte "HHH" den Kontakt zum Partnerverein Mürz Zuschlag aufrecht erhalten und wurde dafür von den österreichischen Freunden und der Bezirksregierung der Steiermark mehrfach geehrt.

Ferner hatte Hartan den Namen "Vogelschießen" wieder eingeführt und damit den Namen "Schützenfest" in den Hintergrund gedrängt, erinnerte Stefan Stahl.

Die Verdienste von Hans-Herbert Hartan seien bereits vielfach gewürdigt worden: Das Goldene Vereinsabzeichen mit Brillant, das er als einziger Schütze in der Geschichte der SG Coburg tragen darf, das Protektoratsabzeichen seiner Hoheit Prinz Andreas und das Ölgemälde zu seinem Dienstjubiläum, mit dem er sich in die Ahnengallerie der SG Coburg einreihte.

Vorstand und Ausschuss hatten im Juni einstimmig einen Beschluss gefasst, Hans-Herbert Hartan zum Ehrenoberschützenmeister zu ernennen. Da die SG auf seine 25-jährige Routine nicht verzichten könne und wolle, musste dies während der aktiven Amtszeit geschehen. Auf Lebenszeit habe Hartan nun im Vorstand das Recht geladen zu werden und zu dem ein Rederecht, machte Stahl deutlich.

Da Hans-Herbert Hartan dieses Amt nur dadurch ausüben konnte, da seine Ehefrau Andrea ihm stets "den Rücken freigehalten" hat, wurde sie mit dem Jahresteller 2019 ausgezeichnet.

Gerührt nahm Hans-Herbert Hartan die Ehrung an und betonte, die Auszeichnung stellvertretend für alle in Empfang zu nehmen, die ihn in den vergangenen 44 Jahren unterstützt haben. Der Chor "Vocale Contacte" gestaltete die Weihnachtsfeier im Schützenhaus musikalisch. des