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Ebersdorfer Bürgermeister ärgert sich über Stromtrasse


Autor: Lothar Weidner

Ebersdorf, Montag, 12. Oktober 2015

"Alles, was Ärger macht, kommt in den östlichen Landkreis", regte sich anlässlich der jüngsten Gemeinderatssitzung Bernd Reisenweber, Bürgermeister der Gemeinde Ebersdorf bei Coburg, auf. Er wetterte über die Verschandelung durch die Stromtrasse - und hat einige gute Gründe dafür.
Foto: Berthold Köhler


Der Gemeinderat verließ bei seiner jüngsten Sitzung den Ratstisch und ging auf Tour. Das war eine Gelegenheit für Bürgermeister Bernd Reisenweber (BG), seinem Ärger freien Lauf zu lassen. Vor Ort, am Prälax zwischen Klein- und Großgarnstadt, einer der höchsten Erhebungen des Coburger Landes, wetterte er über die Verunstaltung der Landschaft durch die im Bau befindliche 380-kV-Leitung, deren riesige Masten derzeit aufgestellt werden. "Wir halten dieses Vorhaben nach wie vor für überflüssig, da keine Konzeption dahinter steht", meinte das Gemeindeoberhaupt und fügte hinzu: "Alles, was Ärger macht, kommt in den östlichen Landkreis."


Was wird aus Großgarnstadts Auszeichnung?

Großgarnstadt habe die Auszeichnung "Ein Dorf im Landschaftsbild" erhalten. Diese werde mit Sicherheit durch die Aufstellung der Masten unterbrochen.
Und er wunderte sich: Während beim Bau der Stromleitung alle Einsprüche weggefegt worden seien, würden beispielsweise bei der Erweiterung einer Einzelhandels-Verkaufsfläche um nur 150 Quadratmeter alle Register der Verhinderung durch die Behörden gezogen. "Ich sehe keine vernünftige Energiepolitik, denn es wird nur herumgewurschtelt", meinte Reisenweber. Leider komme die derzeit laufende Initiative für eine Erdverkabelung zu spät. Fazit des Bürgermeisters an einem Maststandort: "Dies ist ein Verlust für unsere Heimat." Er teilte aber der Vollständigkeit halber mit, dass zumindest Fördermaßnahmen zur Reduzierung der Schäden des Landschaftseingriffes angekündigt worden seien.


Wasserbehälter hat Roststellen

Der Wasser-Hochbehälter auf der Höhe von Kleingarnstadt bedurfte und bedarf aufgrund von Alterserscheinungen dringender Reparaturen. Roststellen an der Decke der einen Kammer sind mit einem Kostenaufwand von 36 000 Euro bereits beseitigt worden, wie Wasserwart Sandro Köhler-Terz erläuterte.

Für die weitere Kammer steht 2016 die Sanierung an. Immerhin fließen durch diese Anlage jährlich 80 000 Liter Wasser aus Rödental und 35 000 Liter der FWO.


40 Grundschüler in der Mittagsbetreuung

Die neu gestalteten Räume der Mittagsbetreuung in der Grundschule wurden in Augenschein genommen. Hier habe der Bauhof der Gemeinde, allen voran Gerd Weber, bei der Renovierung sehr gute Arbeit geleistet. Entstanden sind zwei flexible Betreuungsräume und ein Hausaufgabenraum sowie eine Küche. Derzeit nehmen 40 Kinder das Angebot wahr, wie Lutz Malter vom Verein "For You" erläuterte.

Die Kooperation beider konfessioneller Kindergärten der Gemeinde funktioniere hervorragend, wie Bettina Brückner, die Leiterin der evangelischen Kindertagesstätte "St. Laurentius", feststellte. Mit 145 Kindern sei sie voll belegt. Sieben Gruppen werden betreut und in der Mittagsbetreuung für die 1. und 2. Klasse befinden sich 25 Kinder. Zur von der Katholischen Kirche betreuten Kindertagesstätte "St. Otto" unter der Leitung von Petra Dehler meinte Bernd Reisenweber: "Eine super Einrichtung nach Generalsanierung und Anbau." Dort werden in vier Gruppen 75 Kinder betreut.