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Ebersdorf: Schumacher Packaging rüstet sich mit Verkauf gegen "ernste Bedrohung"


Autor: Isabel Schaffner

Ebersdorf, Mittwoch, 24. Juli 2024

Schumacher Packaging aus Ebersdorf sieht sich aktuell mit einer "ernsten Bedrohung" auf dem internationalen Markt konfrontiert. Ein Abkommen soll dem jetzt entgegensteuern.
Der Industriehersteller aus Oberfranken sieht eine Fortführung als unabhängiges, familiengeführtes Unternehmen als Risiko an.


Schumacher Packaging mit Sitz in Ebersdorf bei Coburg behauptet sich seit 76 Jahren auf dem Verpackungsmarkt und ist laut eigenen Aussagen "einer der größten europaweit agierenden Hersteller für maßgeschneiderte Verpackungen aus Well- und Vollpappe". Mit Blick auf Veränderungen in der Branche sieht das Unternehmen mit 26 Standorten in Deutschland, Polen, Tschechien, Großbritannien, Italien und den Niederlanden derzeit Handlungsbedarf, um die eigene Zukunft langfristig zu sichern. 

Wie der Industriehersteller am Montag (22. Juli 2024) erklärte, seien in den vergangenen Jahren mehrere global agierende Konzerne mit über 20 Milliarden Euro Umsatz entstanden. "Mit ihrer geografischen Reichweite, ihrer Produktions- und Vertriebspower sowie ihrer Kapitalstärke sind diese Giganten perspektivisch eine ernste Bedrohung für mittelständisch geprägte, inhabergeführte Unternehmen wie Schumacher Packaging", heißt es dazu.

Steigender Druck: Schumacher Packaging aus Ebersdorf will sich mit größeren Mitbewerbern verbinden

Ziel sei es, sich mit größeren Partnern zu verbinden, um "zusammen noch stärker, noch besser und innovativer zu agieren und zusammen eine noch größere Kundennähe zu schaffen". Björn Schumacher, CEO der Schumacher Packaging Gruppe, lässt hierzu verlauten: "Obwohl wir zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen und den anerkannten Innovations- und Technologieführern der Branche in Europa gehören, dürfen wir diese veränderten Marktbedingen nicht ignorieren. In wenigen Jahren wird der Druck auf Unternehmen wie uns mit einem Umsatz von derzeit rund einer Milliarde Euro Umsatz spürbar größer sein als heute."

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Herausfordernd wirkten demnach auch verschärfte Rahmenbedingungen seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022. Das Konsumklima habe sich in nahezu allen bedeutenden Märkten Europas infolge der politischen und wirtschaftlichen Instabilität und Verbraucherverunsicherung verschlechtert. Dadurch sei die Nachfrage für die Verpackungsindustrie gesunken. "Davon sind zwar alle Wettbewerber betroffen, aber kleinere und mittelgroße Unternehmen wie Schumacher Packaging wesentlich härter", heißt es weiter. Schumacher Packaging reagierte hierauf vor wenigen Monaten mit Kurzarbeit.

"Wir sind vor diesem Hintergrund in unseren Analysen und Zukunftsplanungen zum Ergebnis gekommen, dass eine Fortführung als unabhängiges, familiengeführtes Unternehmen deutlich mehr Risiken mit sich bringen würde als die Fortführung der Geschäfte in einem Verbund mit einem oder mehreren größeren Mitbewerbern," so der CEO. Denn internationale Größe, einschließlich der Anzahl der Standorte und Länder, Kundennähe und einer nachhaltig großen finanziellen Stärke für Investitionen, seien wesentliche Erfolgsfaktoren.

Hoffnung in Verkauf: Spanische Gruppe will polnische Tochtergesellschaft übernehmen

Aktuell liefen "weit fortgeschrittene Gespräche mit potenziellen starken Partnern". Ein Ergebnis: Mit der spanischen Saica Gruppe gebe es ein Abkommen zur Übernahme der polnischen Tochtergesellschaft von Schumacher Packaging. Das Abkommen umfasse sämtliche Aktivitäten in Polen: das Management, alle Mitarbeitenden, zwei Wellpappenwerke in Bydgoszcz und Breslau, zwei Papierfabriken in Grudziądz und Myszków sowie drei Service-Center, klärt das Unternehmen auf. Nötig seien noch die Zustimmung der polnischen Kartellbehörden und die Erfüllung bestimmter Vorbedingungen.

Schumacher Packaging beschäftigt in Polen laut eigenen Angaben 1540 Angestellte und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 327 Millionen Euro. Saica, mit einem Umsatz von rund 3,62 Milliarden Euro im Jahr 2023 und einer Präsenz in zehn europäischen Ländern, besitze unterdessen die notwendige Größe, um in einem wettbewerbsintensiven Umfeld nachhaltig erfolgreich zu agieren. Beide Unternehmen teilten die Vision von klimaneutralen Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen.

Weiter betont Schumacher Packaging: Die Abspaltung der Tochtergesellschaft werde keine Auswirkungen auf das operative Geschäft der Unternehmensgruppe mit ihren dann 2400 Mitarbeitenden und 17 Standorten in fünf europäischen Ländern (Deutschland, Tschechien, Großbritannien, Italien, Niederlande) haben. Da die polnische Organisation mit eigenem Management nahezu unabhängig von den übrigen Länderorganisationen agiere, werde das Geschäft weiterhin wie gewohnt ablaufen. 

Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.